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"Unverzügliche" Wiederaufnahme Trump kündigt sofortigen Beginn von Atomwaffentests an

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Trumps Ankündigung erfolgt wenige Stunden vor seinem geplanten Treffen mit Chinas Staatschef Xi.

Trumps Ankündigung erfolgt wenige Stunden vor seinem geplanten Treffen mit Chinas Staatschef Xi.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

Die USA werden nach über 30 Jahren wieder Atomwaffen testen. Das verkündet Präsident Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er begründet die Maßnahme mit den Testprogrammen rivalisierender Staaten.

US-Präsident Donald Trump hat das US-Verteidigungsministerium angewiesen, unverzüglich wieder Atomwaffentests aufzunehmen. "Wegen der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, auf gleicher Basis mit dem Testen unserer Atomwaffen zu beginnen. Dieser Prozess wird unverzüglich beginnen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Welche Waffen getestet werden sollen, sagte er nicht.

Die Äußerung erfolgte kurz vor dem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea. China ist auch eine etablierte Atommacht, genauso wie Russland, Großbritannien und Frankreich. Insgesamt gibt es aktuell nach einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri neun Staaten, die über Atomwaffen verfügen. Neben den bereits genannten Ländern zählen dazu auch Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel.

Tests liefern technische Daten darüber, wie sich neue Atomwaffen verhalten und ob ältere Waffen noch funktionstüchtig sind. Ein solcher Test würde in Russland und China zudem als eine bewusste Demonstration der strategischen Macht der USA gewertet werden.

Trump würde sich über Moratorium hinwegsetzen

Der bisher letzte Atomtest der USA war am 23. September 1992 auf dem Gelände durchgeführt worden, das heute als Nevada National Security Site bekannt ist. Im selben Jahr hatte der damalige US-Präsident George H. W. Bush ein Moratorium für unterirdische Atomtests verkündet. Die USA haben jedoch die Möglichkeit, Tests auf demselben Gelände wieder aufzunehmen. Laut dem wissenschaftlichen Dienst des US-Kongresses ist der Präsident unter bestimmten Bedingungen befugt, einen Atomaffentest zu erlauben.

Im US-Parlament regt sich bereits erster Widerstand gegen Trumps Pläne. "Absolut nicht. Ich werde ein Gesetz einbringen, um dem ein Ende zu setzen", schrieb die demokratische Kongressabgeordnete aus Nevada, Dina Titus, auf der Plattform X.

Reaktion auf russische Tests

Hintergrund von Trumps Ankündigung sind jüngste russische Atomwaffenübungen. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Mittwoch erklärt, Russland habe erfolgreich einen nukleargetriebenen Super-Torpedo vom Typ Poseidon getestet. Zudem testete Russland am 21. Oktober eine neue Burewestnik-Rakete und veranstaltete am 22. Oktober Übungen zum Einsatz von Atomwaffen. Trump schrieb dazu: "Russland ist Zweiter, und China ist ein weit abgeschlagener Dritter, wird aber sogar innerhalb von fünf Jahren gleichauf sein."

Die USA hatten das Atomzeitalter im Juli 1945 mit dem Test einer 20-Kilotonnen-Atombombe in Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico eingeläutet. Im August 1945 warfen sie dann Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

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