"Dieser Typ will keinen Frieden" Trump legt im Streit mit Selenskyj nach
03.03.2025, 21:11 Uhr Artikel anhören
"Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen", sagt Trump zur Aussage Selenskyjs.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Vergangene Woche geraten Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus aneinander. Nun legt der US-Präsident auf seiner Online-Plattform Truth Social nach. Auch zu einem Treffen der Europäer und Kanadas in London äußert sich der Republikaner.
Im Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump nachgelegt und damit gedroht, dass die USA ihre Geduld verlieren könnten. Er reagierte auf Aussagen Selenskyjs vor Journalisten in London, wonach ein Deal zur Beendigung des Kriegs noch "sehr, sehr weit entfernt" sei.
"Das ist die schlimmste Erklärung, die Selenskyj machen konnte und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen", schrieb Trump dazu auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Trump erklärte weiter: "Es ist das, was ich gesagt habe: Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat."
"Was denken sie sich?"
Bei einem Treffen der Europäer und Kanadas am Sonntag in London mit Selenskyj hätten diese erklärt, sie könnten den Job nicht ohne die USA machen, schrieb Trump weiter. Das sei kein sicher kein tolles Statement, um gegenüber Russland Stärke zu zeigen: "Was denken sie sich?"
Selenskyj schrieb unterdessen auf X, die Ukraine werde intensive diplomatische Bemühungen leisten müssen, um den Krieg zu beenden. "Wir arbeiten mit Amerika und unseren europäischen Partnern zusammen und hoffen sehr auf die Unterstützung der USA auf dem Weg zum Frieden." Es müsse so bald wie möglich Frieden geben.
Bei einem Besuch Selenskyjs im Washington war es vergangene Woche zu einem Eklat von historischen Ausmaßen gekommen. Trump und sein Vize J.D. Vance überzogen Selenskyj vor laufenden Kameras im Oval Office mit schweren Vorwürfen und warfen ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit und Respektlosigkeit vor. Trump drohte zugleich mit dem Ende der US-Unterstützung, sollte Selenskyj nicht einem "Deal" mit Russland zustimmen.
Am Sonntag hatten westliche Staats- und Regierungschefs beschlossen, dass eine Staatengruppe angeführt von Großbritannien und Frankreich mit der Ukraine an einem Friedensplan arbeiten solle, der dann mit den USA erörtert und bestenfalls umgesetzt werden solle.
Der US-Präsident will ein rasches Ende des Ukrainekrieges erreichen, setzt dabei aber auf einen Kurs der starken Annäherung an den russischen Staatschef Wladimir Putin. Während er Putin mit Kritik verschont, bezeichnete er Selenskyj als "Diktator". Zudem gab dem ukrainischen Staatschef die Schuld am russischen Angriffskrieg.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP/rts