Bei Auftritt vor MAGA-AnhängernTrump sorgt sich um "unser schönes Europa"

Die neue nationale Sicherheitsstrategie der USA liest sich streckenweise wie eine Kampfansage an die EU - und Präsident Trump gibt sich Mühe, diesen Eindruck zu untermauern. In einer Rede vor Anhängern in Pennsylvania teilt er erneut gegen die Europäer aus.
Die Europa-Kritik des US-Präsidenten reißt nicht ab. Erneut nimmt Donald Trump die Migrations- und Energiepolitik ins Visier. Bei einer Rede vor seinen Anhängern appellierte der Republikaner an Großbritannien, Öl in der Nordsee zu fördern. Er habe dem britischen Premierminister Keir Starmer den Rat gegeben, diese "großartige Energiequelle" in der Nordsee zu nutzen, sonst werde der Brite nach Trumps Einschätzung nicht lange im Amt bleiben. Der US-Präsident kritisierte zugleich die Windkraftförderung in Schottland, die teuer sei.
Bei seinem Auftritt im US-Bundesstaat Pennsylvania sagte er über die Europäer: "Sie sollten besser vorsichtig sein, denn Einwanderung und Energie werden Europa zerstören." Die Einwanderungspolitik sei so schlecht, dass sie "unser schönes Europa" zerstöre. "Ich liebe Europa", schob Trump nach.
Trumps aggressive Ansprache erinnerte mehr an einen Wahlkampfauftritt. Dabei ging er zunächst auf innenpolitische Wirtschaftsthemen wie bezahlbare Preise im Supermarkt ein. Doch dann nutzte der US-Präsident die Bühne, um Kritik, mit der die US-Regierung seit Tagen europäische Partner überzieht, zu bekräftigen. Ähnlich hatte er sich zur Einwanderungs- sowie der Energiepolitik besonders mit Blick auf Deutschland bereits gestern geäußert.
In der vergangenen Woche wurde die neue Sicherheitsstrategie der US-Regierung in Trumps zweiter Amtszeit veröffentlicht. Darin ist die Rede von einem angeblichen Verlust der Demokratie und der Meinungsfreiheit in Europa. In dieselbe Richtung ging bereits die Rede, die US-Vizepräsident JD Vance im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gehalten hatte. Der Kontinent stehe vor großen Problemen, heißt es in dem Dokument. Dazu zählen nach Ansicht der US-Regierung unter anderem die "Zensur der freien Meinungsäußerung und die Unterdrückung der politischen Opposition, abstürzende Geburtenraten sowie der Verlust nationaler Identitäten und des Selbstvertrauens". Das Papier löste Entsetzen in Europa aus.