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"NATO hat unser Land ausgenutzt" Trump stellt Militärhilfe für europäische Länder infrage

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Donald Trump tritt am Wochenende bei den Vorwahlen in Iowa an.

Donald Trump tritt am Wochenende bei den Vorwahlen in Iowa an.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Donald Trump hält sich in den Vorwahlen der Republikaner zu den Präsidentschaftswahlen offen, ob er NATO-Partnern im Konfliktfall zu Hilfe eilen würde. Er wirft den Mitgliedern des Verteidigungsbündnisses vor, die USA lediglich auszunutzen.

Der republikanische Präsidentschafts-Anwärter Donald Trump lässt offen, ob er im Falle eines Wahlsieges europäische NATO-Partner militärisch unterstützen wird. "Es hängt davon ab, ob sie uns angemessen behandeln", sagte Trump in einer Wahlkampfveranstaltung in Des Moines in den USA auf eine entsprechende Frage.

"Betrachten Sie es mal so, die NATO hat unser Land ausgenutzt. Die europäischen Länder haben daraus Nutzen gezogen." Trump hatte in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 der EU wiederholt unfaire Handelspraktiken und NATO-Mitgliedern zu wenig Ausgaben für Rüstung vorgeworfen.

Zuvor hatte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton bei einer Podiumsdiskussion im EU-Parlament von einem Gespräch im Januar 2020 zwischen Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Weltwirtschaftsforum in Davos berichtet, bei dem er auch selbst zugegen gewesen sei. Breton zitierte den Ex-Präsidenten mit folgenden Worten: "Sie müssen sich klarmachen, dass wir Ihnen niemals helfen werden und Sie niemals unterstützen werden, wenn Europa angegriffen werden sollte."

Vorwahlen starten in Iowa

Trump habe gesagt: "Übrigens, die NATO ist tot, und wir werden sie verlassen, wir werden aus der NATO austreten. Und übrigens, Sie schulden mir 400 Milliarden Dollar, weil Sie nicht bezahlt haben, Sie Deutschen, was Sie für die Verteidigung hätten ausgeben müssen." Breton nannte Trumps Aussagen von damals "einen lauten Weckruf".

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Der 77-Jährige ist mit Abstand der Favorit für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, deren Vorwahlen am 15. Januar in Iowa beginnen. Der neuesten Reuters/Ipsos-Umfrage vom Mittwoch zufolge führt Trump unter Republikanern mit 49 Prozent vor der ehemaligen Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, mit zwölf Prozent und dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, mit elf Prozent.

Trump würde als Kandidat wie bei der Wahl im November 2020 vermutlich gegen den 81-jährigen demokratischen Amtsinhaber Joe Biden antreten. Der Statistik-Website FiveThirtyEight zufolge liegen beide Männer faktisch gleichauf. Die eigentliche Präsidentenwahl findet am 5. November statt.

Quelle: ntv.de, lme/rts

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