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Auftakttermin wackelt Trump will Schweigegeld-Prozess verzögern

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Bislang haben sich weder der Richter noch die Staatsanwaltschaft zu Trumps Antrag geäußert.

Bislang haben sich weder der Richter noch die Staatsanwaltschaft zu Trumps Antrag geäußert.

(Foto: AP)

Drei Strafverfahren gegen Donald Trump sind in Vorbereitung, ein vierter Prozess gegen ihn soll Ende des Monats beginnen. Doch ob der Auftakt wie geplant stattfindet, ist unklar: Die Anwälte des voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten wollen den Termin verschieben lassen.

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei der New Yorker Justiz beantragt, seinen Strafprozess um Schweigegeldzahlungen an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels um mindestens einen Monat zu verschieben. Richter Juan Merchan solle das Verfahren vertagen, bis der Oberste Gerichtshof die strafrechtliche Immunität des ehemaligen Präsidenten geprüft habe, heißt es im Antrag von Trumps Anwälten. Diese Verhandlung beginnt am 25. April vor dem Supreme Court in Washington - der Beginn für den Prozess um die Schweigegeldzahlungen war für den 25. März angesetzt worden, dann sollten die Geschworenen ausgewählt werden.

Als erster Ex-Präsident der US-Geschichte war Trump Ende März 2023 im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels in einem Strafprozess angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft von Manhattan wirft dem Republikaner eine Fälschung von Geschäftsdokumenten in 34 Fällen vor, was mit vier Jahren Gefängnis bestraft werden könnte. Trump plädiert auf nicht schuldig.

Trump war zur mutmaßlichen Tatzeit noch nicht im Amt

Tatsächlich war das von Trumps damaligem Anwalt Michael Cohen vor der Wahl an Stormy Daniels gezahlte Schweigegeld von 130.000 Dollar an sich nicht illegal. Allerdings soll die Rückzahlung des Geldes an Cohen durch Trumps Immobilienimperium in zahlreichen Tranchen fälschlicherweise als Anwaltskosten verbucht worden sein. Die Zahlungen stammen zwar aus der Zeit vor der Wahl 2016 und damit aus der Zeit vor Trumps Präsidentschaft, laut seinen Anwälten will die Staatsanwaltschaft aber auch Beweise aus seiner Zeit im Weißen Haus vorlegen. "Präsident Trump beantragt daher mit Nachdruck eine Vertagung des Prozesses, um die weiteren Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs abzuwarten", argumentierten sie.

Die Sexdarstellerin mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford hatte nach eigener Schilderung im Jahr 2006 eine Affäre mit dem verheirateten Trump gehabt - also kurz nachdem dessen Ehefrau Melania den Sohn Barron zur Welt gebracht hatte. Trump bestreitet eine sexuelle Beziehung mit Stormy Daniels.

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Trump, dessen Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im November so gut wie feststeht, ist inzwischen in insgesamt vier Strafverfahren angeklagt. Seine Anwälte hatten wiederholt versucht, die verschiedenen Prozesse auf die Zeit nach der Wahl zu verschieben. Sollte der 77-Jährige erneut ins Weiße Haus einziehen, könnte er nach seiner Amtseinführung anordnen, die Strafverfolgung gegen ihn durch die Bundesjustiz einzustellen.

Ein ursprünglich für den 4. März angesetzter Prozess wegen Trumps "Verschwörung gegen den amerikanischen Staat", also seine rechtswidrigen Versuche, insbesondere durch den Sturm aus Kapitol am 6. Januar 2021, das Ergebnis der von Joe Biden gewonnenen Wahl vom November 2020 umzukehren, liegt vorerst auf Eis: Die Richter setzten das Verfahren aus, bis die Frage der Immunität geklärt ist.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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