Für bis zu zehn Jahre Hamas will Waffen nicht für immer abgeben - nur "einfrieren"
09.10.2025, 19:32 Uhr Artikel anhören
Die Hamas würde ihre Waffen für den Zeitraum des "Einfrierens" einer nicht-israelischen Partei zur Aufbewahrung überlassen (Archivbild).
(Foto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa)
Die Hamas schlägt vor, ihre Waffen für bis zu zehn Jahre nicht einzusetzen. Eine vollständige Entwaffnung lehnt die Gruppe jedoch ab. Eine dritte Partei soll die Waffen für sie verwalten - unter Bedingungen.
Die islamistische Hamas ist wohl bereit, den Einsatz ihrer Waffen "einzufrieren", will diese aber nicht ganz abgeben. Die Hamas habe Israel einen entsprechenden Vorschlag gemacht, ihre Waffen für fünf bis zehn Jahre nicht einzusetzen. Das sagte Diaa Raschwan, Chef des ägyptischen Staatsinformationsdienstes, dem Nachrichtenkanal Al-Arabija. Die Hamas wäre demnach aber nicht bereit, die Waffen ganz abzugeben.
Der 20 Punkte umfassende Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht unter anderem einen "Prozess der Entmilitarisierung Gazas" vor. Der soll "unter der Aufsicht unabhängiger Beobachter" stattfinden. Demnach sollen Waffen aus dem Gebiet "dauerhaft außer Gebrauch gesetzt werden durch einen vereinbarten Prozess der Stilllegung".
Raschwan erklärte den Hamas-Vorschlag so: Die Gruppe würde die Waffen für den Zeitraum des "Einfrierens" zwar abgeben, jedoch nicht an eine israelische oder nicht-arabische Partei. Denkbar wäre dagegen ein Komitee aus Ägyptern, weiteren arabischen Vertretern oder auch Palästinensern.
Israel pocht auf Entwaffnung der Hamas
Eine mögliche Entwaffnung der Hamas bleibt auch nach der Einigung zur ersten Phase von Trumps Plan einer der größten Streitpunkte vor einem erhofften Kriegsende. Fraglich ist unter anderem, wie genau eine Entwaffnung definiert wird, wer diese kontrollieren soll und unter welchen Konditionen auch Israel diese anerkennen würde. Einigen Berichten zufolge könnte die Hamas bereit sein, in dem Punkt zumindest einige Zugeständnisse zu machen.
Israels Außenminister Gideon Saar sagte dem US-Sender Fox News: "Wir haben keinerlei Absicht, den Krieg wieder aufzunehmen." Saar betonte aber, dass die Entwaffnung der islamistischen Hamas erfolgen müsse. Eine Waffenruhe und der Austausch der Geiseln müsse erfolgen. Trumps Plan könne und solle das Ende des Kriegs bedeuten, so Saar.
Für den Abend ist eine israelische Regierungssitzung geplant, bei der der Friedensplan gebilligt werden soll. Laut der israelischen Regierung wird nach der Sitzung innerhalb von 24 Stunden im Gaza-Krieg eine Waffenruhe eintreten. Israels Soldaten sollen sich dann auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. 24 Stunden nach der Sitzung beginnt demnach die 72-stündige Frist, innerhalb der die lebenden und toten Geiseln freikommen sollen.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa