Kiew "rückt stetig vor" US-General sieht ukrainische Verluste durch Minenfelder
18.07.2023, 21:56 Uhr Artikel anhören
Panzerabwehrminen an einer russischen Stellung, die von der ukrainischen Armee in Donezk unter Kontrolle gebracht wurde.
(Foto: picture alliance / AA)
Russische Attacken reißen Lücken in Kiews Armee. Verantwortlich dafür sei nicht unbedingt Moskaus Luftwaffe, sondern Minenfelder, sagt US-Generalstabschef Milley. Dennoch sei die Gegenoffensive momentan "alles andere als ein Misserfolg", konstatiert er.
Die USA haben der Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer bescheinigt. "Die Ukrainer rücken stetig und zielstrebig vor", sagte Generalstabschef Mark Milley im US-Verteidigungsministerium nach einem Online-Treffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung der Militärhilfe. "Das ist alles andere als ein Misserfolg", ergänzte er nach einer entsprechenden Frage.
Es sei viel zu früh, um zu solch einem Schluss zu kommen. "Ich denke, es gibt noch viel zu kämpfen, und ich bleibe bei dem, was wir zuvor gesagt haben: Es wird lang, es wird hart, es wird blutig." Als Grund für das langsame Vorrücken nannte Milley vermintes Gebiet. Die ukrainischen Streitkräfte arbeiteten sich "langsam" und "bedächtig" durch die Minenfelder, die derzeit eine besonders große Gefahr darstellten. "Die Verluste, die die Ukrainer bei dieser Offensive erleiden, gehen nicht so sehr auf die Stärke der russischen Luftwaffe zurück, sondern auf Minenfelder", sagte er.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte, dass die Verbündeten des von Russland angegriffenen Landes nicht nachlassen würden bei ihrer Unterstützung für die Ukraine. "Unsere Arbeit geht weiter, und wir werden alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass die Ukrainer erfolgreich sein können", sagte Austin.
Britische Militärexperten erkennen hingegen russische Munitionsprobleme bei Gefechten in der Südukraine. Die Besatzungstruppen dort müssen demnach ihre Artilleriemunition rationieren, um einsatzbereit zu bleiben. Dennoch sei es den Ukrainern trotz Angriffen auf mindestens zwei Achsen bisher wohl nicht gelungen, die primären russischen Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hieß es im täglichen Kriegs-Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.
Quelle: ntv.de, lve/dpa