Erstmals nach Militärmanöver US-Kriegsschiff durchquert Straße von Taiwan
17.04.2023, 08:25 Uhr Artikel anhören
Die Fahrt des Zerstörers "USS Milius" sei ein "Routine-Transit", heißt es von der US-Marine.
(Foto: via REUTERS)
Aus Pekings Sicht gehört das gesamte Gebiet Taiwans - inklusive des Meeresabschnitts - zu China. Erst vor wenigen Tagen probt das Riesenreich die Einkesselung des demokratischen Staates. Nun startet die US-Marine einen Einsatz in dem Gewässer - zur Demonstration einer "freien Asien-Pazifik-Region".
Wenige Tage nach einem großangelegten Militärmanöver Chinas nahe Taiwan hat ein US-Kriegsschiff die Straße von Taiwan passiert. Der Zerstörer "USS Milius" habe das Meeresgebiet am Sonntag in einem "Routine-Transit" durchquert, erklärte die US-Kriegsmarine. Es war der erste US-Marineeinsatz in den Gewässern zwischen China und Taiwan seit Januar.
Peking hatte vor wenigen Tagen ein dreitägiges Militärmanöver rund um Taiwan abgehalten und dabei eine Blockade Taiwans geübt. Peking betrachtet Taiwan als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Zudem sieht China die gesamte Straße von Taiwan als seine Hoheitsgewässer an. Das Kriegsschiff habe einen Korridor durchfahren, der "jenseits der Hoheitsgewässer irgendeines Küstenstaates" liege, erklärte die US-Navy. Die Durchfahrt demonstriere den Einsatz der USA für "eine freie und offene Asien-Pazifik-Region". Das Militär der Vereinigten Staaten bewege sich überall dort, "wo das internationale Recht das erlaubt".
Die chinesische Armee erklärte, sie habe die Bewegungen des US-Kriegsschiffes verfolgt und sei stets in Bereitschaft. Die Armee sei bereit, "die nationale Souveränität und Sicherheit sowie den Frieden und die Stabilität in der Region resolut zu verteidigen".
Während des chinesischen Großmanövers hatte die "USS Milius" vergangene Woche umstrittene Gewässer im südchinesischen Meer durchquert. Peking hatte dagegen protestiert und von einem "illegalen Eindringen" in seine Gewässer gesprochen.
Quelle: ntv.de, spl/AFP