Anti-Rassismus-Demos eskalieren US-Polizisten bei Protesten angeschossen
02.06.2020, 12:07 Uhr
Seit einer Woche kommt es in vielen Städten der USA immer wieder zu Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.
(Foto: AP)
Die Unruhen bei den Anti-Rassismus-Protesten in den USA ziehen sich durchs ganze Land. Oft enden Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei gewaltsam, in einigen Bundesstaaten fallen sogar Schüsse - dabei werden mehrere Beamte verletzt.
In den USA sind während Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt mehrere Polizisten angeschossen worden. In St. Louis im US-Bundesstaat Missouri seien vier Polizisten getroffen worden, teilte die dortige Polizei per Twitter mit. Der Vorfall habe sich während Auseinandersetzungen mit Demonstranten ereignet. Die Polizisten seien nicht lebensgefährlich verletzt worden und ins Krankenhaus gebracht worden.
"Die Beamten schießen immer noch in der Innenstadt", hieß es auf Twitter. Weitere Informationen würden bekannt gegeben, sobald diese zur Verfügung stünden. Einzelheiten teilte die Polizei zunächst nicht mit. So war unklar, wer die Schüsse abgegeben hat und wo genau sie fielen.
Zudem meldete die Nachrichtenagentur AP, in Las Vegas sei während Protesten auf einen Polizisten geschossen worden. Der Zustand des Polizisten sei ungewiss, hieß es unter Berufung auf die örtliche Polizei. Ein zweiter Polizist sei "an einem Schusswechsel" beteiligt gewesen. Gegenüber Reuters lehnte die Polizei eine Stellungnahme ab.
Seit einer Woche kommt es in vielen Städten der USA immer wieder zu Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Die meist friedlichen Proteste, die aber wiederholt zum Teil in Gewalt umschlagen, entzündeten sich am Tod George Floyds am Montag vergangener Woche. Der 46-jährige Afroamerikaner starb in Minneapolis, nachdem ein weißer Polizist ihn minutenlang mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt hatte. Der 44-jährige Polizist Derek Chauvin wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt. Drei weitere Polizisten, die an der Festnahme Floyds beteiligt waren, wurden nicht angeklagt. Der Vorfall, der durch Video-Aufnahmen dokumentiert ist, löste die Proteste aus.
US-Präsident Donald Trump hatte angesichts der Ausschreitungen ein hartes Vorgehen gegen Randalierer angekündigt und den Einsatz der Armee angedroht. Er bezeichnete die Gewaltausbrüche als "Akte von inländischem Terror". Sollten die betroffenen Städte und Bundesstaaten nicht die notwendigen Maßnahmen ergreifen, werde er Soldaten entsenden und damit "das Problem schnell für sie lösen".
Quelle: ntv.de, mba/rts