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Sich selbst in Brand gesetzt US-Soldat stirbt nach Protest gegen Gaza-Krieg

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Polizisten in Washington nahe der israelischen Botschaft.

Polizisten in Washington nahe der israelischen Botschaft.

(Foto: picture alliance/dpa/WJLA/AP)

Es ist eine drastische Form des Protests: Am Sonntag setzt sich ein Soldat der US-Luftwaffe vor der israelischen Botschaft in Brand. Er wolle sich nicht länger "mitschuldig an einem Genozid" machen, sagt er. Nun erliegt er seinen schweren Verletzungen.

Offenbar aus Protest gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen hat sich ein Soldat der US-Luftwaffe vor der israelischen Botschaft in Washington selbst in Brand gesetzt und so das Leben genommen. Der Mann erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Laut einem in Onlinenetzwerken zirkulierenden Video hatte der Mann "Befreit Palästina!" gerufen, als er sich in Brand setzte.

Das Video hatte der in Militäruniform gekleidete Mann nach Angaben der Zeitung "New York Times" selbst gefilmt und auf der Onlineplattform Twitch gestreamt. Darin ist zu hören, wie er sagt, er wolle sich nicht länger "mitschuldig an einem Genozid" machen. Dann überschüttet er sich mit einer Flüssigkeit und legt Feuer an sich selbst, anschließend fällt er zu Boden.

Die Feuerwehr teilte mit, Beamte der Sicherheitsbehörde Secret Service hätten die Flammen gelöscht. Der Secret Service ist für den Schutz der Botschaften in der US-Hauptstadt zuständig.

Der Vorfall ereignete sich den Behörden zufolge am Sonntag gegen 13 Uhr Ortszeit. Der Soldat starb dann in der Nacht. Das Pentagon nannte den Namen des Mannes nicht. Die israelische Botschaft teilte mit, der Mann sei ihr unbekannt. Keiner ihrer Mitarbeiter sei bei dem Vorfall verletzt worden.

Viele Proteste gegen Israel in den USA

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In den USA gibt es - wie in zahlreichen Staaten weltweit - viele Proteste gegen die massiven Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen. Israel reagiert damit auf den beispiellosen Großangriff der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober, bei dem Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation zahlreiche Gräueltaten auf israelischem Gebiet vor allem an Zivilisten verübt hatten. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Bei den darauf folgenden Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen wurden nach Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, seitdem mehr als 29.700 Menschen getötet. Die meisten von ihnen sollen Frauen und Kinder sein.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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