"Setzen sie noch nicht ein" US-Streumunition ist bereits in der Ukraine eingetroffen
13.07.2023, 19:20 Uhr Artikel anhören
Ein ukrainischer Soldat hält einen entschärften Teil einer Streubombe in der Hand, die von Russland eingesetzt wurde.
(Foto: REUTERS)
Vergangene Woche sagen die USA der Ukraine die Lieferung von Streumunition zu. Diese Woche ist sie bereits eingetroffen, wie ein Brigadegeneral bestätigt. Eingesetzt wurde sie demnach noch nicht, darüber soll die Führung in Kiew entscheiden.
Die von den USA zugesagte Streumunition ist nach Angaben eines ukrainischen Brigadegenerals bereits in der Ukraine eingetroffen. "Wir haben sie gerade erst bekommen. Wir setzen sie bisher noch nicht ein", sagte Olexander Tarnawskyj dem US-Sender CNN. Sie könne den Kampfverlauf wesentlich ändern, denn der Gegner begreife auch, dass die Ukraine mit dem Erhalt dieser Munition einen Vorteil habe. Die Führung werde über die Gebiete entscheiden, in denen sie eingesetzt werden könne, sagte Tarnawskyj weiter.
Die USA hatten die Lieferung von Streumunition an die Ukraine vergangene Woche angekündigt. Einige NATO-Staaten - darunter Deutschland - haben den Einsatz dieser gefährlichen Waffen per internationalem Abkommen geächtet. Seitens der USA gab es bisher keine Angaben dazu, wann die Munition geliefert wird - oder ob sie bereits angekommen ist.
Im Zuge des Krieges gegen die Ukraine hat Russland landesweit ukrainische Ortschaften beschossen, darunter auch mit Streumunition. Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge wurde diese Munition auch in der seit 2014 zwischen Regierungstruppen und moskautreuen Separatisten umkämpften Ostukraine eingesetzt.
Moskau hat bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, sollte die Ukraine Streumunition einsetzen. "Der mögliche Einsatz dieser Art von Munition verändert die Situation und würde Russland dazu zwingen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verstreuen. Umstritten ist sie vor allem, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort verbleibt und so die Bevölkerung über Jahrzehnte gefährdet.
Quelle: ntv.de, mli/dpa