Laut Stimmen aus seinem Umfeld Biden denkt angeblich über Rückzug nach
19.07.2024, 02:24 Uhr Artikel anhören
Angesichts des wachsenden Drucks soll Biden ins Grübeln gekommen sein.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Bekommt es Trump im Wahlkampf mit einem neuen Gegner oder einer neuen Gegnerin zu tun? Mehrere Medien berichten, dass US-Präsident Biden jetzt wohl bereit ist, seine erneute Kandidatur zu überdenken. Hinter den Kulissen sollen ihm zuletzt auch führende Demokraten den Rückzug nahegelegt haben.
Angesichts von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt US-Präsident Joe Biden einen Rückzug aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit Medienberichten zufolge nicht mehr kategorisch aus. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf mehrere Personen aus dem nahen Umfeld des Demokraten, der 81-Jährige scheine allmählich zu akzeptieren, dass er seinen Wahlkampf womöglich aufgeben müsse.
Er habe begonnen, "sich mit dem Gedanken abzufinden, dass er im November möglicherweise nicht gewinnen kann und aus dem Rennen aussteigen muss, um den wachsenden Forderungen vieler besorgter Mitglieder seiner Partei nachzugeben", schreibt die Zeitung. Biden habe jedoch noch keine Entscheidung getroffen.
Öffentlich hat der Präsident bislang alle Rückzugsforderungen aus der eigenen Partei rigoros zurückgewiesen. Auch sein Wahlkampfteam betont beharrlich, Biden habe nicht vor, hinzuschmeißen. Zuletzt ist der parteiinterne Druck auf ihn jedoch noch einmal enorm gestiegen. Spitzenpolitiker wie Chuck Schumer und Hakeem Jeffries sollen ihn davor gewarnt haben, an seiner Kandidatur festzuhalten.
Eine der Personen aus Bidens engem Umfeld sagte der "New York Times", es wäre keine Überraschung, wenn Biden bald eine Rückzugsankündigung machen und seine Stellvertreterin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November vorschlagen würde.
Pelosi: Biden kann "bald" überzeugt werden
Die "Washington Post" wiederum berichtet unter Berufung auf drei Kongressabgeordnete, die auch im privaten Kontakt mit der früheren Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi stehen, diese habe mehreren Parteifreunden gesagt, sie glaube, dass Biden recht bald davon überzeugt werden könne, sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzuziehen. Auch sie habe ernsthafte Zweifel, dass er die Wahl im November gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gewinnen könne. Pelosi gilt als enge Vertraute Bidens und hatte zuletzt zwischen der besorgten demokratischen Basis und dem Weißen Haus vermittelt.
Biden ist wegen seines hohen Alters und Zweifeln an seiner geistigen Verfassung mit einer parteiinternen Rebellion konfrontiert. Seit einem desaströsen Auftritt bei einem Fernsehduell gegen Trump Ende Juni forderten ihn diverse demokratische Abgeordnete offen auf, aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen. Viele weitere äußerten sich öffentlich sehr besorgt über seine Wahlchancen.
Zuletzt wagten sich auch prominente Demokraten mit entsprechenden Wortmeldungen hervor. Hinter den Kulissen drängt inzwischen auch die allererste Reihe der Partei Biden zu einem Rückzug, wie US-Medien zuletzt berichteten. Der Präsident musste seine Wahlkampftermine gestern erst einmal auf Eis legen. Wegen einer Coronavirus-Infektion isoliert er sich derzeit in seinem Privathaus in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware.
Quelle: ntv.de, ino/dpa