"Sie wird unser Land zerstören" Für Trump ist Harris liberaler als Bernie Sanders
25.07.2024, 04:48 Uhr Artikel anhören
Trump läuft sich rhetorisch für einen Wahlkampf gegen Harris warm.
(Foto: AP)
Donald Trump muss sich im Wahlkampf auf einen neuen Gegner einstellen - beziehungsweise aller Voraussicht nach auf eine Gegnerin. Das scheint ihm nicht besonders schwerzufallen. Kamala Harris dämonisiert er vor seinen Anhängern als "ultraliberal".
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump schießt sich im Wahlkampf auf seine voraussichtliche neue Gegnerin Kamala Harris ein. Seit dreieinhalb Jahren sei die Demokratin "die ultraliberale treibende Kraft hinter jeder einzelnen Biden-Katastrophe", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden von einer neuen Kandidatur sei Harris nun das neue "Opfer", das geschlagen werden müsse.
Sowohl Harris als auch Trump haben sich im Wahlkampf zuletzt auf besonders umkämpfte Bundesstaaten konzentriert. North Carolina zählt zu den Swing States, bei denen nicht vorab absehbar ist, ob sie bei der Präsidentenwahl am 5. November an die Republikaner oder Demokraten fallen. Bei den vergangenen Präsidentenwahlen gewannen dort zwar die Republikaner, der Abstand war aber äußerst knapp. Im Jahr 2008 ging North Carolina an den Demokraten Barack Obama.
"Kamala Harris ist die liberalste gewählte Politikerin in der amerikanischen Geschichte. Wussten Sie, dass sie eine ultraliberale Politikerin ist?", fragte Trump. Harris sei "absolut schrecklich" und sogar liberaler als Bernie Sanders, die Galionsfigur der US-Linken. Trump warf der 59-Jährigen vor, ungeeignet dafür zu sein, das Land anzuführen. "Sie wird unser Land zerstören." Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte sich bisher als toughe Staatsanwältin präsentiert und Trumps juristische Probleme thematisiert. Der Republikaner ist mittlerweile ein verurteilter Straftäter.
Der "nette" Trump ist schon wieder passé
Trump kam auch auf das Attentat auf ihn bei einer Wahlkampfveranstaltung vor anderthalb Wochen zu sprechen. "Ich sollte eigentlich nett sein. Man sagt, dass etwas mit mir passiert ist, als ich angeschossen wurde, ich wurde nett", sagte Trump. Wenn man es mit den Demokraten zu tun habe, dürfe man aber nicht nett sein. "Also werde ich nicht nett sein, wenn es euch nichts ausmacht. Ist das in Ordnung?", fragte Trump, woraufhin das Publikum jubelte.
Trump hatte sich nach dem Attentat auf ihn am 13. Juli kurzzeitig zahmer präsentiert. Beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee propagierte er zu Beginn seiner Rede kurz Einheit und sagte: "Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft müssen geheilt werden." Doch nur kurze Zeit später verfiel er wieder in seine gewohnt aggressive Rhetorik.
Quelle: ntv.de, ino/dpa