Immer mehr Rücktrittsforderungen Weitere Abgeordnete schreiben Brief an Biden
19.07.2024, 19:51 Uhr Artikel anhören
Gibt Joe Biden dem Druck aus Teilen seiner Partei doch noch nach?
(Foto: IMAGO/Middle East Images)
In den Reihen der Demokraten wird weiter versucht, US-Präsident Biden zum Verzicht auf eine Präsidentschaftskandidatur zu bewegen. Nun erhält er sogar einen entsprechenden Brief von mehreren Abgeordneten. Die Familie des 81-Jährigen diskutiert zudem angeblich über Ausstiegs-Szenarien.
Aus dem US-Repräsentantenhaus haben sich vier weitere Abgeordnete der Demokraten für einen Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Rennen ums Weiße Haus ausgesprochen. "Es ist jetzt an der Zeit, dass Sie die Fackel an eine neue Generation von demokratischen Führern weitergeben", schrieben die Abgeordneten Jared Huffman aus Kalifornien, Mark Veasey aus Texas, Chuy Garcia aus Illinois und Mark Pocan aus Wisconsin veröffentlichten Brief an Biden. "Wir müssen Donald Trump besiegen, um unsere Demokratie zu retten."
Der 81-jährige Biden sieht sich seit seinem schwachen Auftritt im Fernsehduell mit seinem republikanischen Herausforderer Trump immer mehr Forderungen aus der eigenen Partei gegenüber, seine Kandidatur zurückzuziehen und jemandem mit besseren Aussichten Platz zu machen. Dagegen sagte der Abgeordnete Shri Thanedar aus Detroit, es sei zu spät, den Kandidaten zu wechseln. Allerdings hätten auch Wähler in seinem Wahlkreis Bedenken wegen Bidens Alter geäußert.
"Letzten Endes ist es die Entscheidung von Präsident Biden. Niemand sonst kann diese Entscheidung treffen. Er hat sicherlich das Recht, von seinem Amt zurückzutreten, wenn er sich dafür entscheidet, aber er hat - in meinen persönlichen Gesprächen mit ihm - gezeigt, dass er nicht die Absicht hat, dies zu tun", sagte Thanedar.
Aus den Reihen der Demokraten hatte es zuletzt viele Bedenken und auch Rücktrittsforderungen gegeben. Joe Biden selbst ist laut Medienberichten offener für einen Rückzug geworden. Öffentlich hatte er einen solchen immer wieder vehement ausgeschlossen.
Bericht: Auch Familie debattiert Rückzug
Mitglieder der Familie des US-Präsidenten diskutierten derweil, wie ein Ausstieg aus seiner Kampagne aussehen könnte. Das berichtet NBC News unter Berufung auf zwei Personen, die mit den Diskussionen vertraut seien. Bei den Gesprächen soll es um Ausstiegsmöglichkeiten für Biden gegangen sein.
Die von NBC News zitierten Personen schildern zwei Voraussetzungen für einen möglichen Ausstiegsplan, die bei den Gesprächen "allgemeiner Tenor" gewesen seien: Sollte sich Biden zu diesem Schritt entschließen, müsse sein Rücktritt die Partei in die beste Position bringen, um den ehemaligen Präsidenten Donald Trump zu schlagen. Laut der Quellen von NBC News ist ebenso wichtig, dass sich Biden würdig aus dem Amt verabschieden könne. Dass Biden einen Rücktritt überhaupt in Erwägung zieht und mit seiner Familie mögliche Rückzugspläne durchspielt, sei eine neue Entwicklung, schreibt NBC News.
Quelle: ntv.de, rog/AP