US-Wahl 2024

Gewaltrhetorik gegen Kritikerin Schüsse auf Cheney? Trump entwirft Fantasie

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Im Juli entgeht US-Präsidentschaftskandidat Trump knapp einem Attentat. Das hält ihn offensichtlich aber nicht davon ab, aggressive Waffen-Rhetorik einzusetzen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung stellt er sich Gewalt gegen seine innerparteiliche Kritikerin Cheney vor.

Donald Trump hat darüber gesprochen, seine innerparteiliche Kritikerin Liz Cheney bei einem Feuergefecht in neun schießende "Gewehrläufe" blicken zu lassen. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner argumentierte bei einer Wahlkampfveranstaltung, Cheney sei selbst schnell bereit, die Lösung für Konflikte in Kampfhandlungen zu suchen, daher würde er sie gerne selbst mit einer Waffe in einem Gefecht erleben.

Die Äußerung nur wenige Tage vor der Präsidentenwahl am Dienstag stellte auch für Trumps Verhältnisse eine Eskalation der Rhetorik gegen seine politischen Widersacher dar. Die Ex-Abgeordnete Cheney, die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney, gehört zu den bekanntesten Republikanern, die Trumps demokratische Widersacherin Kamala Harris unterstützen.

Trump nannte Cheney eine "radikale Kriegstreiberin" und schlug dann vor, sie in eine Situation zu bringen, in der sie "mit einem Gewehr dasteht, während neun Gewehrläufe auf sie feuern". Dann fuhr er fort: "Lasst uns sehen, wie sie das findet, wenn die Waffen ihr ins Gesicht gerichtet sind." Politiker wie sie seien Kriegstreiber, wenn sie in ihren netten Gebäuden in Washington säßen und sich entschieden, 10.000 Soldaten "ins Maul des Gegners zu schicken", sagte Trump weiter.

Cheney reagiert auf Plattform X

Auf der Online-Plattform X teilte Liz Cheney einen Ausschnitt des Videos und schrieb dazu: "So zerstören Diktatoren freie Nationen. Sie bedrohen diejenigen, die gegen sie sprechen, mit dem Tod." Trump nannte sie einen "kleinen, rachsüchtigen, grausamen, instabilen Mann", der ein Tyrann sein wolle. Mit dem Hashtag "#VoteKamala" rief sie zudem zur Wahl von Kamala Harris auf.

Harris' Wahlkampfteam verbreitete auf der Online-Plattform X schnell einen Ausschnitt mit den zwei am schlimmsten klingenden Sätzen Trumps über Cheney. Trumps Team warf Harris' Kampagne daraufhin vor, die Äußerung aus dem Kontext zu reißen. Trumps Äußerungen fielen in einem Gespräch mit dem rechten TV-Moderator Tucker Carlson im umkämpften Bundesstaat Arizona. Dabei sprach er mit Blick auf seine politischen Gegner auch abermals vom "inneren Feind" und "Feinden des Volkes".

Nachdem Trump im Juli nur knapp einem Attentat entkommen war - die Kugel streifte sein Ohr - machten einige Politiker der Republikaner dafür die Rhetorik der Demokraten verantwortlich, die ihn als eine Gefahr für die Demokratie darstellten. Er selbst teilt regelmäßig gegen seine Widersacher aus. Über Harris sagte er bei seinem Auftritt in Arizona, sie sei "dumm wie ein Stein" und bezeichnete die Demokraten als Gefahr für die Demokratie.

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Quelle: ntv.de, lar/dpa

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