Hamas-Zustimmung steht noch aus USA: Israel akzeptiert Geisel-Deal "mehr oder weniger"
02.03.2024, 21:22 Uhr Artikel anhören
Freilassung von Geiseln gegen eine Feuerpause: Seit Wochen arbeiten internationale Vermittler an einem Deal zwischen Israel und der Hamas, bisher vergeblich. Nun melden aber die USA, Israel habe die Vereinbarung im Kern akzeptiert. Jetzt fehlt noch die Zustimmung der Islamisten.
Die mögliche Einigung auf eine Freilassung von Geiseln und auf eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg hängt nach Angaben der US-Regierung allein an der islamistischen Hamas. Der Rahmen für einen solchen Deal stehe und die Israelis hätten diesen "mehr oder weniger akzeptiert", sagten hochrangige US-Regierungsvertreter in Washington. "Die Israelis haben den Elementen der Vereinbarung grundsätzlich zugestimmt. Jetzt liegt der Ball im Feld der Hamas."
Die Gespräche liefen noch, betonten die US-Vertreter. In den vergangenen Wochen seien erhebliche Fortschritte erzielt worden. Doch noch gebe es keine Einigung. Ziel sei es weiterhin, diese möglichst bis zum Beginn des Ramadans zu erreichen. Die den Muslimen besonders heilige Festperiode beginnt um den 10. März.
Die internationalen Vermittler im Gaza-Krieg bemühen sich hinter den Kulissen intensiv um eine befristete Feuerpause und eine Freilassung von Geiseln. Vorgesehen sind nach US-Angaben eine sechswöchige Waffenruhe und die Freilassung von bestimmten Geiseln - Kranken, Verletzten, älteren Menschen und Frauen. Aus den USA und Katar, die zusammen mit Ägypten die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas ermöglichen, kamen zuletzt verhalten optimistische Signale.
Auslöser des Gaza-Kriegs war ein beispielloses Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Zahl der dort getöteten Menschen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf mehr als 30.000 gestiegen.
Bei dem Überfall auf Israel waren damals auch mehr als 200 Menschen gewaltsam verschleppt worden. Einige davon wurden inzwischen freigelassen, doch Dutzende sind noch immer in der Gewalt der Hamas.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa