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Anfang des Jahres gefasst USA beantragen Auslieferung von "El Chapo"-Sohn

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Bei Guzmáns Festnahme im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa wurden 29 Menschen getötet.

Bei Guzmáns Festnahme im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa wurden 29 Menschen getötet.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Seit sechs Jahren sitzt der berüchtigte mexikanische Drogenboss "El Chapo" in Haft. Nun wollen die USA auch seinem Sohn, Ovidio Guzmán, den Prozess machen. Diesem wird neben Drogenhandel vorgeworfen, mehrere Morde in Auftrag gegeben zu haben.

Nachdem die USA bereits den berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán lebenslang hinter Gitter gebracht haben, wollen sie nun auch seinem Sohn den Prozess machen. Die US-Botschaft in Mexiko-Stadt reichte beim mexikanischen Außenministerium und der Generalstaatsanwaltschaft einen Auslieferungsantrag für den 32 Jahre alten Ovidio Guzmán ein, wie ein Vertreter der mexikanischen Regierung, der nicht namentlich genannt werden wollte, mitteilte.

US-Behörden und Experten gehen davon aus, dass Ovidio Guzmán und seine drei Brüder nach der Festnahme ihres Vaters das Kommando beim Drogenkartell Sinaloa übernommen haben. Für Informationen, die zu Oividio Guzmáns Festnahme führen, hatten die USA eine Belohnung von bis zu 5 Millionen Dollar ausgesetzt. Anfang Januar wurde er schließlich in Culiacán, der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa, gefasst. Bei dem Einsatz wurden 29 Menschen getötet - 10 Militärangehörige und 19 mutmaßliche Verbrecher.

"El Chapo" einer der meistgesuchten Verbrecher

Unmittelbar nach seiner Festnahme hatte Ovidio Guzmán per Gerichtsbeschluss einen Aufschub erwirkt, der seine sofortige Auslieferung an die USA verhinderte. Ein Richter gab den US-Behörden bis zum 5. März Zeit, einen Auslieferungsantrag zu stellen. Die USA werfen "El Chapos" Sohn vor, im Bundesstaat Sinaloa fast ein Dutzend Labore zur Herstellung der synthetischen Droge Methamphetamin beaufsichtigt und am Handel mit Kokain und Marihuana beteiligt gewesen zu sein. Darüber hinaus soll er mehrere Morde in Auftrag gegeben haben. Die mexikanischen Behörden ermitteln ihrerseits wegen Beteiligung an organisierter Kriminalität und anderer Vergehen gegen Ovidio Guzmán.

Ovidio Guzmáns Vater, der Gründer des Sinaloa-Kartells, war zeitweise einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt. 2019 wurde "El Chapo" von einem New Yorker Gericht unter anderem wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffenvergehen zu lebenslanger Haft verurteilt. Mittlerweile sitzt der 65-Jährige in einem Gefängnis in den Bergen von Colorado, einer der bestgesicherten Haftanstalten der USA.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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