Politik

31 Stück für die Ukraine USA bestätigen Lieferung von Abrams-Kampfpanzern

Jetzt ist es offiziell: Die US-Regierung wird der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams liefern. Die USA preisen ihn als besten Panzer der Welt. Bis diese in dem Kriegsland eintreffen, wird allerdings einige Zeit vergehen.

Nur Stunden nach der deutschen Zusage von Leopard-Panzern für Kiew hat die US-Regierung angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern. Dies werde es Kiew ermöglichen, sich angesichts des russischen Angriffskriegs besser zu verteidigen, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Die 31 Panzer entsprächen der Ausstattung eines ukrainischen Panzerbataillons. Die ukrainischen Streitkräfte sollen schon bald in der Nutzung und Wartung des US-Panzers geschult werden. Die US-Regierung bestellt die Panzer demnach bei der Industrie, weswegen noch unklar war, wann diese in der Ukraine ankommen würden. "Wir sprechen hier über Monate, nicht Wochen", sagte eine ranghohe Beamtin der US-Regierung.

Die Beamten der US-Regierung machten keine Angaben dazu, welches genaue Modell der M1-Abrams-Panzer die Ukraine bekommen soll. Auch zur Lieferung der dazugehörigen Munition wollten sie zunächst keine Details nennen. Zum Lieferumfang würden aber in jedem Fall auch Bergepanzer vom Typ M88 gehören. Es gehe darum, sicherzustellen, dass die ukrainischen Streitkräfte die Panzer langfristig eigenständig einsetzen könnten, hieß es.

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Biden lobt Scholz für "Führungsstärke"

Die Ankündigung der Lieferung am gleichen Tag wie jene aus Berlin demonstriere, dass "die Vereinigten Staaten und Europa weiter geschlossen zusammenarbeiten, um die Ukraine zu unterstützen", sagte sie weiter. Washington wisse Deutschlands Zusage der Leopard-Panzer für Kiew sehr zu schätzen. "Es ist wirklich bemerkenswert, wenn man zurückblickt auf die außerordentlichen Veränderungen der deutschen Sicherheitspolitik in den vergangenen zwölf Monaten", sagte sie weiter. "Fast ein Jahr nach Kriegsbeginn ist das ein beeindruckendes Signal der Einigkeit."

US-Präsident Joe Biden hat sich derweil bei Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen "Führungsstärke" und "sein unerschütterliches Engagement" bei der Unterstützung der Ukraine bedankt. Deutschland habe sich wirklich starkgemacht, der Bundeskanzler sei eine starke Stimme für die Einheit und ein enger Freund, sagte Biden in Washington. "Deutschland hat mich nicht gezwungen, meine Meinung zu ändern", sagte Biden auf die Frage einer Journalistin nach dem Sinneswandel der US-Regierung bei der Lieferung von Abrams-Panzern. "Die Vereinigten Staaten stehen an der Seite ihrer Verbündeten und Partner und werden weiterhin alles tun, was wir können, um die Ukraine zu unterstützen", betonte Biden.

USA: Abrams-Panzer brauchen viel Treibstoff

Die Abrams-Panzer seien ein technisch komplexes Waffensystem, weswegen sie für die Ukraine eine größere Herausforderung als manche andere Systeme darstellten. "Es ist der beste Panzer der Welt, aber auch der anspruchsvollste", sagte der leitende US-Beamte in einem telefonischen Briefing für Journalisten.

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Die Ukraine fordert seit Monaten Kampfpanzer westlicher Bauart. Die USA hatten bisher darauf gepocht, die Bereitstellung ihrer Abrams aus praktischen Gründen nicht für sinnvoll zu halten. Die US-Panzer müssten über den Atlantik transportiert werden, die Instandhaltung sei aufwendiger, und sie verbrauchten zu viel Treibstoff, hieß es bisher. "Es macht einfach keinen Sinn, den Ukrainern dieses Mittel zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen", hatte eine Pentagon-Sprecherin noch vergangene Woche gesagt.

Im Zuge der Ukraine-Konferenz in Ramstein in Rheinland-Pfalz vergangene Woche hatte die US-Regierung der Ukraine gerade erst weitere milliardenschwere Militärhilfen zugesagt. Das Paket im Umfang von etwa 2,5 Milliarden US-Dollar enthält nach Pentagon-Angaben unter anderem 59 Schützenpanzer vom Typ Bradley und erstmals 90 Radschützenpanzer des Typs STRYKER. Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und liefern zum Beispiel auch Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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