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Hilfe bei Israels Offensive USA schicken Spezialisten für urbane Kriegsführung

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James Glynn, US-General des Marine Corps, bekämpfte schon die Terrormiliz IS im Irak.

James Glynn, US-General des Marine Corps, bekämpfte schon die Terrormiliz IS im Irak.

(Foto: dpa)

Im Nahost-Konflikt wird eine baldige Bodenoffensive Israels erwartet. Die USA bezweifeln jedoch, dass die israelische Armee dafür bereit ist. Helfen soll nun ein Drei-Sterne-General der US-Spezialeinheiten.

Die USA unterstützen Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung einer Bodenoffensive im Gazastreifen auch mit der Entsendung hochdekorierter Militärs. So soll unter anderem der Drei-Sterne-General des Marine Corps, James Glynn, die israelischen Streitkräfte im Hinblick auf eine Invasion des dicht besiedelten Gebiets beraten, berichtete das Portal Axios. Die Unterstützung durch Glynn bestätigten auch israelische Quellen.

Glynn kämpfte bereits im Irak gegen die Terrormiliz IS und war an den heftigen Kämpfen in Falludscha beteiligt, einem der blutigsten und umstrittensten Kriegsschauplätze der US-Streitkräfte während des Irakkriegs. Er gilt als Spezialist für Krieg auf städtischem Terrain. Er soll Israel dabei beraten, die Zahl der zivilen Opfer gering zu halten. Sollte der Truppeneinmarsch beginnen, werde Glynn aber nicht "am Boden" dabei sein, so das Pentagon.

Die US-Militärs sollen vor allem von ihren Erfahrungen bei der Befreiung der irakischen Stadt Mossul berichten. Hier hatten die Terroristen des Islamischen Staates, ähnlich der Hamas in Gaza, ein komplexes Tunnelsystem unter der Stadt angelegt, das mit Sprengfallen versehen war. Durch die Tunnelanlagen befürchteten die US-Streitkräfte auch, dass der IS chemische Waffen einsetzen könnte. Der Angriff auf die Stadt wurde von alliierten Militäreinheiten und denen des Iraks aus mehreren Achsen gestartet.

US-Militärs werden die "schwierigen Fragen" stellen

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe in einem Telefongespräch am Montag mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant erneut betont, wie wichtig der Schutz von Zivilisten sei, so die Pentagon-Mitarbeiter. Die US-Regierung hege jedoch auch Zweifel, ob die israelischen Streitkräfte für eine Bodenoffensive bereit seien. Washington befürchte, dass Israel seine militärischen Ziele im Gazastreifen verfehlen könnte, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsbeamte. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober hätten die US-Beamten bei Israel keinen erreichbaren Handlungsplan zur Zerschlagung der islamistischen Organisation erkennen können.

Zu den anderen hochdekorierten US-Militärs ist nichts bekannt. Der pensionierte US-Navy-Konteradmiral John F. Kirby, der Koordinator für strategische Kommunikation des Nationalen Sicherheitsrats, bestätigte jedoch, dass sich einige amerikanische Offiziere in Israel aufhielten. "Es gibt ein paar relevante Militäroffiziere mit Erfahrung - die Art von Erfahrung, von der wir glauben, dass sie für die Art von Operationen, die Israel durchführt und in Zukunft durchführen wird, angemessen ist." Sie würden dort ihre eigenen Erfahrungen einbringen und "die schwierigen Fragen" stellen.

Quelle: ntv.de, mba/lar/dpa

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