Politik

Anti-IS-Bündnis mit neuem Fokus USA ziehen erste Truppen aus Irak ab

Insgesamt sollten 4000 US-Soldaten den Irak verlassen.

Insgesamt sollten 4000 US-Soldaten den Irak verlassen.

(Foto: REUTERS)

Im vergangenen Dezember verkündet Iraks Staatschef al-Abadi den Sieg über die IS-Terrormiliz - nun zieht die US-Regierung die ersten Soldaten aus dem Land ab. Es sollen Tausende sein. Künftig wollen die Amerikaner vor allem die örtlichen Sicherheitskräfte ausbilden.

Nach dem Ende der Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben die USA nach Angaben des Iraks die ersten Truppen aus dem Land abgezogen. Insgesamt sollten 4000 Soldaten den Irak verlassen, hieß es aus Militärkreisen in Bagdad. Die beiden Länder hätten sich auf eine Reduzierung der Truppen geeinigt, nachdem der IS zerschlagen worden sei.

Der Abzug habe in der vergangenen Woche begonnen. Ein Sprecher des US-Zentralkommandos wollte die Zahl 4000 nicht bestätigen. Er sagte, ein Teil der Soldaten würde den Irak verlassen. Gleichzeitig sei es möglich, dass neue ins Land kämen. Der Bedarf hänge von den Aufgaben ab.

Unterstützt von US-Truppen hatten irakische Regierungskräfte im vergangenen Jahr den allergrößten Teil des früheren IS-Herrschaftsgebietes wieder unter Kontrolle gebracht. Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi erklärte im vergangenen Dezember, das Land sei vollständig befreit worden. In den großen Wüstengebieten im Westen des Landes sind jedoch noch immer IS-Anhänger aktiv. Die US-geführte Anti-IS-Koalition erklärte, das Bündnis werde seinen Fokus verlagern.

Ausbildung irakischer Polizeikräfte

Künftig solle es darum gehen, die Iraker bei der Polizeiarbeit, dem Grenzschutz und dem Aufbau militärischer Kapazitäten zu unterstützen. Man sei sich darüber im Klaren, dass der IS noch immer in der Lage sei, Angriffe zu planen, erklärte General Jonathan Braga. Obwohl sich die Zusammensetzung der US-Truppen im Laufe der Zeit ändern könne, werde man auch weiterhin über eine "angemessene" Anzahl von Fähigkeiten verfügen und Berater im Land haben, um die Ausbildung von irakischen Sicherheitskräften fortzuführen.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums waren bislang mehr als 5200 US-Soldaten im Irak im Einsatz. Medienberichten zufolge soll die tatsächliche Zahl jedoch bei fast 9000 liegen. Die US-Truppen sind im Irak als Ausbilder und Militärberater im Einsatz.

Quelle: ntv.de, jug/dpa

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