T-90M-Proryw-Panzer Ukrainer feiern Erbeutung von Putins "Wunderwerk der Technik"
12.07.2024, 12:12 Uhr Artikel anhören
Der T-90M Proryw in einer Stellung der ukrainischen Truppen. Er soll für eigene Kampfeinsätze aufbereitet werden.
(Foto: Facebook / 68. Separate Jagdbrigade)
Es ist eine Nuance, die keinen größeren Einfluss auf das Geschehen an der Front hat. Dennoch ist die von einer ukrainischen Brigade gemeldete Erbeutung eines T-90M-Panzers in gutem Zustand bemerkenswert. Die Soldaten haben einen klaren Plan, was sie mit dem Modell anstellen wollen.
Die ukrainische 68. Separate Jagdbrigade berichtet in sozialen Netzwerken von der Erbeutung eines T-90M-Proryw-Panzers. Dabei handelt es sich um die modernste Version aus der T-90-Reihe und mit dem T-14 um den modernsten Kampfpanzer der russischen Streitkräfte. Die ukrainische Brigade bezeichnet ihn als "Wunderwerk der Technik". Das erbeutete Modell soll in einem fast funktionsfähigen Zustand sein. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht, die Soldaten veröffentlichten jedoch diverse Fotos.
Der Panzer habe einen Großangriff der russischen Besatzer angeführt, der in einem "völligen Fiasko" geendet habe, heißt es. "Die Besatzung des T-90 ließ ihr neuestes Fahrzeug auf dem Schlachtfeld zurück und lief einfach davon", schreibt die 68. Separate Jagdbrigade. Ein Fahrer habe daraufhin das Risiko auf sich genommen, zu dem Fahrzeug zu gelangen und sei mit diesem zurückgekehrt.
Die Soldaten melden außerdem die Eroberung von einem T-80-Kampfpanzer und einem BMP-2-Schützenpanzer. Ihre Pläne sehen vor, die drei Fahrzeuge gegen die russischen Invasoren einzusetzen: "Jetzt werden diese Trophäen ihre früheren Besitzer gnadenlos vernichten", teilen sie mit.
Auch Russland erbeutete schon moderne Panzer
Dass es zu Eroberungen von schwerem Kriegsgerät der gegnerischen Seite kommt, ist nicht unüblich. Oft sind Panzer und Co. jedoch auch zerstört oder müssten aufwendig wiederhergestellt werden, sodass es sich nicht lohnt, sie in Beschlag zu nehmen. Bereits Ende 2022 erbeuteten ukrainische Truppen laut Medienberichten einen intakten T-90M Proryw in der Region Charkiw. Russland stellte im April dieses Jahres einen angeblich in Awdijiwka erbeuteten deutschen Leopard-2-Panzer aus.
Die T-90M Proryw sind zwar modern, aber alles andere als unverwundbar. Anfang des Jahres sorgte ein Panzer für Aufsehen, als er sich ein Duell mit einem amerikanischen Bradley-Schützenpanzer lieferte. Schützenpanzer sind Kampfpanzern in der Regel unterlegen, dennoch schaffte es die ukrainische Besatzung, das Prunkstück der russischen Armee auszuschalten.
Wie das Magazin "Stern" unter Berufung auf russische Quellen berichtete, soll bei dem Duell in Stepowe einer der ersten Treffer die Visieroptik und damit die Hauptwaffe des russischen Panzers unbrauchbar gemacht haben. Weitere Treffer beschädigten demnach die Reaktivpanzerung auf der Außenseite und den Turm, der sich daraufhin unkontrolliert drehte.
Quelle: ntv.de, rog