Großes Artilleriepaket vereinbartStolz der ukrainischen Rüstungsindustrie wird jetzt auf einen Mercedes montiert

Deutschland unterstützt die Ukraine bei der Produktion des heimischen Bohdana-Artilleriesystems. Für 200 Stück sollen Fahrgestelle von Mercedes genutzt werden. Das Paket hat einen Wert von mehreren Hundert Millionen Euro.
Die Ukraine verstärkt ihre Zusammenarbeit mit Deutschland im Verteidigungsbereich. Laut Verteidigungsminister Denys Schmyhal gibt es Vereinbarungen im Wert von über 1,2 Milliarden Euro. Darunter fällt neben der Lieferung von Ersatzteilen für Patriot-Systeme und dem Kauf ukrainischer Drohnen auch ein großes Artillerieprojekt.
Dieses umfasst laut den Angaben aus Kiew die Herstellung von 200 Bohdana-Selbstfahrlafetten. Sie sollen auf Zetros-Fahrgestelle von Mercedes montiert werden. Den Gesamtwert beziffert Schmyhal auf 750 Millionen Euro. Die Kosten für eines der Artilleriesysteme betragen somit mehrere Millionen Euro.
Bohdana wurde in der Ukraine entwickelt und ist eines der Aushängeschilder der dortigen Rüstungsindustrie. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte im Oktober dieses Jahres mit, dass sein Land 40 Stück pro Monat herstelle. Die erste Version wurde noch auf dem Fahrgestell eines ukrainischen Lastwagens vom Typ KrAZ-6322 gebaut. Beim Mercedes-Zetros handelt es sich um einen Offroad-Lkw, von dem die Ukraine bereits Hunderte einsetzt.
Deutschland hat sich verpflichtet, Kiew im nächsten Jahr insgesamt 11,5 Milliarden Euro an Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Zuletzt wurden zwei versprochene Patriot-Flugabwehrsysteme und das neunte IRIS-T-Flugabwehrsystem an Kiew übergeben, wofür sich Schmyhal nun ausdrücklich bedankte.