Kiew erhält neuartige RCH 155 Ukraine kann hochmoderne Waffe erwarten
19.06.2024, 15:11 Uhr Artikel anhören
Kombination aus Panzerhaubitze 2000 und Boxer-Radpanzer: Das RCH 155.
(Foto: picture alliance/dpa/KMW)
Der Westen stattet die Ukraine mit hochmodernen Artilleriesystemen aus, darunter das RCH 155. Von der Radhaubitze werden mehr an Kiew geliefert, als bislang bekannt gewesen ist. Bis zum Einsatz auf dem Schlachtfeld wird es aber noch dauern. Zu CAESAR-Haubitzen gibt es ebenfalls Neuigkeiten.
Die Ukraine hat mit KNDS einen Vertrag über die Lieferung von 54 Exemplaren des Artilleriesystems RCH 155 unterzeichnet, wie der Rüstungskonzern mitteilte. Bei der Waffe handele es sich um den "neuen Maßstab der modernen radbeweglichen Rohrartillerie". Das RCH 155 gehört zu den modernsten Artilleriesystemen der Welt.
Die Radhaubitze kann selbst in der Bewegung präzise Schüsse abgeben und Ziele in bis zu 54 Kilometern mit ihrer 155mm-Munition treffen. Das Artilleriegeschütz-Modul ist per Fernbedienung steuerbar. "Aufgrund der netzwerkbasierten Systemarchitektur der RCH 155 kann zukünftig auch ein autonomes Fahren und Wirken implementiert werden", heißt es auf der Homepage von KNDS.
Ebenfalls besonders: Beim RCH 155 handelt es sich um das Geschütz des in der Ukraine bereits im Einsatz befindlichen und viel gelobten Artilleriesystems Panzerhaubitze 2000. Dieses Geschütz wurde auf ein Fahrgestell des modernen Boxer-Radpanzers montiert. Im Kampfraum ist Platz für zwei Personen.
Modernere Artilleriewaffen unterscheiden sich oft deutlich von nicht-selbstfahrenden Geschützen, auch wenn solche auch im Ukraine-Krieg noch oft eingesetzt werden. Besonders Russland verfügt über riesige Bestände aus Sowjetzeiten, die sich wegen erfolgreicher Angriffe der Ukrainer aber nach und nach leeren. Mit "Malwa" haben die Kreml-Streitkräfte zudem ebenfalls ein modernes, radgetriebenes System in ihren Reihen. In diesem Monat wurde das erste in Frontnähe gesichtet.
Erste RCH-Lieferungen erst 2025
Dass die Ukraine hochmoderne Radhaubitzen vom Typ RCH 155 erhält, ist bereits seit längerer Zeit klar. Bislang war jedoch nur bekannt, dass es sich um 36 Exemplare handelt. Mit der Mitteilung von KNDS hat sich dies nun auf insgesamt 54 erhöht.
Die Erlaubnis zum Kauf der ersten 18 Radhaubitzen erteilte die Bundesregierung der Ukraine bereits im Herbst 2022. Mit Lieferungen ist jedoch wohl erst 2025 zu rechnen. Bei der Ausstattung von Kiews Streitkräften mit RCH 155 handelt es sich um ein langfristigeres Projekt.
KNDS gab in seiner Mitteilung zudem an, in diesem Jahr 78 CAESAR-Systeme für die Ukraine zu produzieren. CAESAR sind bereits in dem von Russland angegriffenen Land im Einsatz und haben sogar eine Reichweite von rund 70 Kilometern. "Der Konflikt in der Ukraine hat gezeigt, dass bewährte Artilleriesysteme mit großer Reichweite für hochpräzise Schläge von besonderer Bedeutung sind", hieß es von dem Rüstungskonzern.
Das CAESAR habe sich weltweit als robust, zuverlässig und wartungsfreundlich erwiesen und sei zum meist bestellten modernen Artilleriesystem geworden. Daher habe KNDS die Produktionsrate verdreifacht. Heute produziere man jeden Monat sechs CAESAR.
Quelle: ntv.de, rog