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Wärmekraftwerk bei Kiew zerstört Ukraine meldet schwere russische Angriffe auf "kritische Infrastruktur"

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Ein russisches MiG-31-Kampfflugzeug ist mit der Kinschal-Hyperschall-Rakete bestückt.

Ein russisches MiG-31-Kampfflugzeug ist mit der Kinschal-Hyperschall-Rakete bestückt.

(Foto: picture alliance / RU-RTR Russian Television/AP/dpa)

In der Nacht greift Russland die ukrainische Energieversorgung massiv an. Das Ziel der Marschflugkörper und Drohnen sind laut Energieministerium Anlagen zur Stromerzeugung und -verteilung in mehreren Regionen. Dabei setzt Moskau auch besonders gefürchtete Raketen ein.

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mit "massiven Angriffen" die Energieinfrastruktur in der Ukraine attackiert. Russland habe "mehr als 40 Marschflugkörper und 40 Drohnen" auf die "kritische Infrastruktur" des Landes abgefeuert, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Leider sei nur "ein Teil" der Geschosse abgefangen worden, fügte er hinzu. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland mehrere der gefürchteten Hyperschallraketen vom Typ Kinschal ein.

Die Angriffe hätten "Produktionsanlagen und Übertragungssysteme" in den Regionen Kiew, Charkiw, Saporischschja und Lwiw ins Visier genommen, erklärte Energieminister German Galuschtschenko auf Telegram. Der ukrainische Energieversorger DTEK teilte ebenfalls in dem Onlinedienst mit, zwei seiner Wärmekraftwerke seien angegriffen worden, ohne die Standorte zu nennen.

Der ukrainische Generalstab erklärte auf Facebook, Moskau habe für die Angriffe Marschflugkörper und Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt. Die Ukraine habe 37 der 40 abgefeuerten Drohnen zerstören können, hieß es.

In und um die besonders gefährdete ostukrainische Millionenstadt Charkiw nahe der russischen Grenze wurden mindestens zehn Infrastrukturanlagen mit Raketen angegriffen, wie Gouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Ein genauer Überblick über Schäden und mögliche Opfer lag bis zum Morgen nicht vor. Nach Angaben von Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow und der Polizei schlug mindestens ein russisches Geschoss in der Stadt ein. Probleme mit der Energieversorgung seien möglich, die U-Bahn werde für einige Stunden geschlossen bleiben, erklärte Terechow am Morgen.

Luftalarm über fünf Stunden

Die Region Kiew sei "massiv mit Kamikaze-Drohnen und Raketen" angegriffen worden, erklärte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Ruslan Krawtschenko. Dabei sei auch eine "Einrichtung kritischer Infrastruktur" ins Visier genommen worden. Eiem Medienbericht zufolge wurde das Wärmekraftwerk Trypilska in der Nähe der Hauptstadt Kiew getroffen. Die Anlage sei vollständig zerstört worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine unter Berufung auf einen hochrangigen Vertreter des Betreiber-Unternehmens. "Der Luftalarm dauerte mehr als fünf Stunden."

In der südukrainischen Region Saporischschja meldete Gouverneur Iwan Fedorow einen "massiven Angriff", bei dem Energieinfrastruktur beschädigt worden sei. In der Region Odessa brach durch herabfallende Drohnentrümmer ein Feuer auf einer Energie-Anlage aus, wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten.

Russland bombardiert seit mehreren Wochen die Energieinfrastruktur der Ukraine, insbesondere in der Umgebung von Charkiw, was zu großflächigen Stromausfällen führt. Am Mittwoch waren in den Regionen Charkiw und Odessa sieben Menschen bei nächtlichen Angriffen auf zwei Energieanlagen getötet worden.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa

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