Politik

82 Prozent gegen die Ampel Umfrage: 83 Prozent der Sachsen für Demokratie

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Auch die sächsische Landesregierung unter Ministerpräsident Kretschmer büßt Vertrauen ein.

Auch die sächsische Landesregierung unter Ministerpräsident Kretschmer büßt Vertrauen ein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Bürger in Sachsen bekennen sich laut einer Umfrage mit großer Mehrheit zur Demokratie. Allerdings beklagen sie in der Praxis erhebliche Mängel. Vor allem für Bundestag und Berliner Ampel ist der aktuelle "Sachsen-Monitor" ein herbes Misstrauensvotum.

Eine Mehrheit der Menschen in Sachsen hält zwar zur Demokratie, hat aber Zweifel an ihrem Funktionieren in Deutschland. 83 Prozent halten die Demokratie für eine gute Regierungsform, nur 41 Prozent zeigten sich allerdings zufrieden damit, wie sie in Deutschland funktioniert. Das geht aus dem in Dresden veröffentlichen "Sachsen-Monitor" hervor. 87 Prozent finden, dass mehr direkte Demokratie durch Volksabstimmungen das Interesse vieler Menschen an der Politik erhöhen würde.

Keine staatliche, kommunale oder sonstige Institution konnte an Vertrauen gewinnen. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage verloren Bürgermeister 14 Prozent Vertrauen. Die größten Verluste mussten mit einem Minus von 21 Prozent die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag mit einem Minus von 20 Prozent hinnehmen. 82 Prozent gaben an, wenig oder gar kein Vertrauen in die Bundesregierung zu haben.

Auch die sächsische Staatsregierung verlor neun Prozent. 44 Prozent bringen ihr noch großes oder sehr großes Vertrauen entgegen. Das wichtigste Problem für die Befragten ist die Asylpolitik. 25 Prozent gaben dies an, im Vergleich zur Vorgängerumfrage stieg der Wert um 21 Prozent.

Persönliche Zufriedenheit größer

Trotzdem blickt eine Mehrheit der Menschen positiv in die persönliche Zukunft. 63 Prozent gaben an, diesbezüglich optimistisch zu sein. Ihre eigene wirtschaftliche Situation betrachten 72 Prozent als positiv. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten beurteilt die Zukunft des eigenen Bundeslands als eher gut oder sehr gut.

86 Prozent sind der Meinung, ihr Leben selbst in der Hand zu haben. Persönliche Anstrengung führt für 76 Prozent der Befragten zum Erfolg im Leben. 86 Prozent gaben an, stolz auf das zu sein, was in Sachsen seit 1990 erreicht wurde. Für 82 Prozent muss das Bundesland keinen Vergleich mit westdeutschen Bundesländern scheuen. In allen Altersgruppen wird die DDR als Unrechtsstaat angesehen. In Bezug auf diese Auffassung steigen die Werte seit dem "Sachsen-Monitor" von 2018. Für 86 Prozent ist die Aufrechterhaltung der Erinnerung an die Friedliche Revolution sehr wichtig.

CDU: "Sachsen wollen einen stärkeren Staat"

Für den "Sachsen-Monitor" befragte das Institut dimap zwischen Juni und September 2041 Menschen ab 18 Jahren. "Die Sachsen äußern sich klar und deutlich: Sie wollen einen stärkeren Staat, der die Demokratie schützt und die Wirtschaft voranbringt sowie Arbeitsplätze schafft", erklärte Staatskanzleichef Oliver Schenk von der CDU. Der Sachsen-Monitor wird regelmäßig von der Sächsischen Staatskanzlei in Auftrag gegeben.

Zu einem anderen Ergebnis kam Justizministerin Katja Meier. Die Grünen-Politikerin sagte, dass der "Sachsen-Monitor" großen Anlass zur Beunruhigung gebe. Die Ergebnisse seien aber nicht überraschend, erklärte sie. "Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in die Demokratie, neigen zu populistischen, rassistischen und verschwörungstheoretischen Ansichten und unterstützen antidemokratische Kräfte."

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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