Kritik an Schwarz-Rot nimmt zu Umfrage: Die Hälfte erwartet vorzeitiges Regierungs-Aus
26.10.2025, 07:06 Uhr Artikel anhören
Zuletzt knirschte es zwischen Kanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Ereilt die schwarz-rote Koalition ein ähnliches Schicksal wie die Ampel? Knapp die Hälfte der Bevölkerung geht einer Umfrage zufolge davon aus. Ein noch größerer Teil der Menschen betrachtet die Regierungsarbeit kritisch.
Die Menschen in Deutschland sind einer Umfrage zufolge zunehmend unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für "Bild am Sonntag" erhebt, sehen 66 Prozent die Regierungsarbeit kritisch, das sind im Vergleich zur letzten Erhebung am 10. Oktober 2025 drei Prozent mehr.
Zufrieden sind noch 25 Prozent der Befragten (minus drei Punkte). 49 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die aktuelle Bundesregierung nicht die komplette Legislaturperiode bis 2029 hält. Ein Drittel der Befragten ist anderer Meinung: 32 Prozent glauben, dass die Koalition bis 2029 besteht.
Die AfD bleibt in der Wählergunst trotz Verlusten die stärkste Kraft, sie kommt der Umfrage zufolge auf 26 Prozent (minus einen Prozentpunkt). Die Union verliert ebenfalls einen Punkt und sinkt auf 24 Prozent. Die SPD gewinnt im Vorwochenvergleich einen Prozentpunkt dazu (15 Prozent). Die übrigen Parteien halten ihre Werte: Die Grünen und die Linke stehen jeweils bei elf Prozent, BSW und FDP bei jeweils vier Prozent. Sonstige Parteien erreichen fünf Prozent (plus eins).
Auch innerhalb der schwarz-roten Koalition knirscht es. Zuletzt haben die Bemerkungen von Kanzler Friedrich Merz über das "Stadtbild", das Sicherheitsgefühl junger Frauen und Migration zu Spannungen geführt. Vizekanzler Lars Klingbeil etwa gab Merz Kontra: "Ich möchte in einem Land leben, in dem Politik Brücken baut und Gesellschaft zusammenführt, statt mit Sprache zu spalten", hielt der SPD-Chef dem CDU-Vorsitzenden auf einem Gewerkschaftskongress in Hannover entgegen. "Und ich sage euch auch: Ich möchte in einem Land leben, bei dem nicht das Aussehen darüber entscheidet, ob man ins Stadtbild passt oder nicht."
Quelle: ntv.de, mdi/dpa