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Scheitert der nächste Anlauf? Union droht Ampel mit neuer Klage gegen Haushalt

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Vizefraktionschef Mathias Middelberg sieht im Haushaltsentwurf erneut verfassungsrechtliche Probleme.

Vizefraktionschef Mathias Middelberg sieht im Haushaltsentwurf erneut verfassungsrechtliche Probleme.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Unions-Fraktionsvize Mathias Middelberg kritisiert den neuen Haushaltsentwurf der Ampel-Regierung für 2024. Der aktuelle Vorschlag sei "verfassungsrechtlich höchst problematisch". Dabei hat er eine ganz bestimmte Maßnahme im Blick.

Die Unionsfraktion droht der Ampel mit einer neuen Klage gegen den Haushalt 2024. "Der Finanzminister legt mit dem Entwurf des Zweiten Haushaltsfinanzierungsgesetzes 2024 erneut einen verfassungsrechtlich höchst problematischen Haushaltsvorschlag vor", sagte Vizefraktionschef Mathias Middelberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

"Es ist sehr zweifelhaft, ob die Rückforderung von Zuschüssen an die Bundesagentur für Arbeit rechtlich möglich ist und ob diese Mittel in der geplanten Weise zweckwidrig verwendet werden dürfen." Middelberg betonte: "Sollte dieser Sachverhalt nicht angemessen erklärt beziehungsweise berichtigt werden, müssen wir eine Klage gegen den Haushalt erwägen."

Der Haushaltsausschuss kommt aktuell zu einer öffentlichen Anhörung zum Bundeshaushalt 2024 zusammen. CDU-Politiker Middelberg verwies darauf, dass auch der Sachverständige Thiess Büttner die Rückforderung als problematisch ansehe.

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"Die damaligen Zuschüsse an die Bundesagentur für Arbeit wurden aus Corona-Notkrediten geleistet, sollen aber nun im Bundeshaushalt nach Beendigung der Notlage für ganz andere Zwecke genutzt werden", sagte Middelberg weiter. "Die Ampel hätte sich damit erneut eine Art Vorratskasse für eine überjährige und zweckwidrige Nutzung von Notlagenkrediten eingerichtet. Genau diese Praxis hatte das Bundesverfassungsgericht im Urteil zum Nachtragshaushalt 2021 kassiert." Middelberg warnte vor einem "erneuten gravierenden Verfassungsverstoß".

Die Bundesregierung fordert von der Bundesagentur für Arbeit (BA) Zuschüsse in Milliardenhöhe zurück. Die Arbeitsagentur hatte diese während der Corona-Krise unter anderem für die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes bekommen. Um nach dem Haushaltsurteil wieder Geld in die Kasse des Bundes zu spülen, sollen Teile der Mittel nun wieder zurückgezahlt werden. Die Bundesregierung hatte in den Pandemiejahren die Schuldenbremse ausgesetzt, um die Sozialsysteme und die Wirtschaft am Laufen zu halten.

Quelle: ntv.de, lme

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