Flugobjekte steigen nachts auf Verdächtige Drohnenflüge alarmieren Bundeswehr
08.06.2023, 16:59 Uhr Artikel anhören
Wird die Bundeswehr ausspioniert? Dieser Verdacht wächst angesichts von verbotenen Drohnenflügen.
(Foto: IMAGO/Political-Moments)
Bei der Bundeswehr wächst der Verdacht der Militärspionage. An zahlreichen Standorten werden Drohnenflüge gemeldet. Das ist eigentlich verboten. Ungeklärte Zwischenfälle in Sachsen-Anhalt werden nun untersucht. Derweil werden Drohnenabwehrmittel eingesetzt.
Verdächtige Drohnenflüge über Bundeswehr-Standorten schüren den Verdacht der Militärspionage: Aus diesem Grund untersuchen Sicherheitsbehörden ungeklärte Zwischenfälle in Sachsen-Anhalt am Truppenübungsplatz Altengrabow (Jerichower Land). Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". "In Altengrabow wurden in diesem Jahr eine mittlere einstellige Zahl an Vorfällen gemeldet", bekannte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. "Ein Gutteil der Drohnensichtungen erfolgte nachts."
Nach "MZ"-Informationen wurden die verdächtigen Flugobjekte in den vergangenen Wochen gemeldet. Sie stiegen teilweise in der Dunkelheit zwischen 22 und 0 Uhr nachts auf. Aus Gründen der militärischen Sicherheit könnten keine weiteren Details zu Ermittlungen offengelegt werden, erklärte das Führungskommando auf Anfrage. "Die Bundeswehr arbeitet eng mit weiteren Sicherheitsbehörden wie der jeweiligen Landespolizei, der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt zusammen." Nach "MZ"-Recherchen ist auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingeschaltet worden. Der Bundeswehr-Sprecher betonte: Drohnenflüge über Bundeswehrgelände seien grundsätzlich untersagt.
Auch an anderen Bundeswehr-Standorten gab es in den vergangenen Monaten Sichtungen illegaler Drohnen. Laut Führungskommando habe es im laufenden Jahr "eine hohe zweistellige Zahl an Drohnenmeldungen über Bundeswehrgelände" gegeben. "Die Bundeswehr hat deshalb einen Maßnahmenkatalog für alle Standorte in Deutschland erarbeitet. Dieser sieht unter anderem den Einsatz von Drohnenabwehrmitteln wie dem Effektor HP-47 vor", so der Sprecher. "Dieses Drohnenabwehrgewehr unterbricht unter anderem die Verbindung zwischen Drohne und GPS mittels gezielter Störung." Handelsübliche Drohnen kehrten dann entweder zum Piloten zurück oder landeten. Allerdings ließen sich nicht alle Drohnen mit HP-47 bekämpfen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa