Feuerwehrleute verletzt Verdi fordert nach Angriffen mehr Schutz für Einsatzkräfte
01.01.2024, 12:43 Uhr Artikel anhören
Ein Feuerwehrangehöriger wurde in Hannover so schwer verletzt, dass er in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
(Foto: IMAGO/Bernd Günther)
Im Vergleich zum Vorjahr verläuft die Silvesternacht für Polizisten und Feuerwehrleute glimpflich. Gefährlich ist ihr Einsatz dennoch. Mehrfach werden sie angegriffen und vereinzelt auch verletzt. Die Gewerkschaft Verdi findet das empörend und fordert von den Dienstherren und Arbeitgebern mehr Schutz und Hilfe.
Nach den neuerlichen Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht hat die Gewerkschaft Verdi die Arbeitgeber zu besseren Schutzmaßnahmen aufgefordert. Diese müssten "ihren Fürsorgepflichten gegenüber den Beschäftigten deutlich mehr nachzukommen", erklärte die Dienstleistungsgewerkschaft. Die Silvesternacht habe "besonders deutlich gezeigt, welcher Gewalt viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst ausgesetzt sind".
"Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst darf keinesfalls als Berufsrisiko in Kauf genommen werden", betonte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. "Arbeitgeber und Dienstherren fordern wir auf, Übergriffe gegen Einsatzkräfte zu dokumentieren und zur Anzeige zu bringen, Betroffenen Rechtsschutz bei der Strafverfolgung zu gewähren sowie nicht durchsetzbare Schmerzensgeldansprüche zu übernehmen."
Verdi wies darauf hin, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste in der Silvesternacht erneut unter Beschuss mit Raketen und Böllern geraten oder anderweitig angegriffen worden seien. Die Vizevorsitzende Behle kritisierte es als "empörend, dass die Menschen, die uns im Notfall aus Gefahrensituationen bergen, Brände löschen oder uns medizinisch versorgen, angegriffen werden".
Verletzte in Hannover und Bremerhaven
Laut den zuständigen Behörden verlief die Silvesternacht in Berlin und anderen Großstädten vergleichsweise glimpflich - aber keineswegs friedlich. In der Hauptstadt meldete die Polizei 15 verletzte Beamte, alle bis auf einen konnten ihren Dienst fortsetzen. Auch die Berliner Feuerwehr berichtete von mehreren Angriffen auf ihre Einsatzkräfte. Verletzte gab es dabei demzufolge nicht.
In Hannover dagegen wurden Einsatzkräfte im Stadtteil Buchholz beim Löschen eines brennenden Papiercontainers mit Feuerwerkskörpern beworfen, wie die Feuerwehr Hannover mitteilte. Ein Feuerwehrangehöriger wurde verletzt und in ein Krankenhaus transportiert. In Bremerhaven schossen mehrere Menschen nach Angaben der dortigen Feuerwehr bei einem Brandeinsatz Silvesterfeuerwerk in Richtung von Einsatzkräften. Zwei Feuerwehrangehörige seien verletzt und in einer Klinik behandelt worden.
Ebenfalls in Hannover bedrohten mehrere Menschen in der Silvesternacht bei einem Löscheinsatz Einsatzkräfte der Feuerwehr und griffen darüber hinaus ein Feuerwehrfahrzeug an, wie die Polizei mitteilte. Sie bewarfen dieses mit Steinen und schlugen mit Eisenstangen darauf ein. Verletzt wurde niemand.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP