Politik

Treffen an belarussischer Grenze Russland: Gespräche mit Ukraine beginnen

Die belarussischen Behörden kümmern sich um die Austragung des Treffens.

Die belarussischen Behörden kümmern sich um die Austragung des Treffens.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Ein Durchbruch wird nicht erwartet, aber zumindest setzen sich Delegationen der Ukraine und Russlands an einen Tisch. Die Vorbereitung für die Gespräche an der belarussischen Grenze sind abgeschlossen. In Kürze soll es losgehen.

Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sollen nach russischen Angaben um 10 Uhr (MEZ, Ortszeit 12 Uhr) beginnen. Das sagte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski der Staatsagentur Tass. "Wir sind sofort nach ihrer Ankunft bereit für Verhandlungen." Die russische Delegation sei bereit, mit der ukrainischen Seite so lange zu verhandeln, bis eine Einigung erzielt werde. Kiew gab inzwischen bekannt, dass die ukrainische Delegation am Verhandungsort eingetroffen sei.

Die Gruppe werde angeführt vom Fraktionsvorsitzenden der Präsidentenpartei Sluha Narodu (Diener des Volkes), David Arachamija, teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Zur Delegation gehören zudem unter anderen Verteidigungsminister Olexij Resnikow, Präsidentenberater Mychajlo Podoljak und der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj. Mitgeteilt wurde zudem: "Die Schlüsselfrage der Verhandlungen ist die unverzügliche Feuereinstellung und der Abzug der Truppen vom Territorium der Ukraine."

Arachamija schrieb vor den Gesprächen bei Facebook: "Wir werden uns die Vorschläge anhören. Und dann werden wir diskutieren, ob es sich lohnt oder nicht." Das ukrainische Präsidialamt teilte zudem mit, für die Friedensgespräche in der belarussischen Region Gomel an der Grenze zur Ukraine seien von Kiew keine Bedingungen gestellt worden.

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Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko habe die Verantwortung dafür übernommen, dass alle in Belarus stationierten Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen während der Anreise der ukrainischen Delegation am Boden blieben, hieß es. Ursprünglich wollten sich beide Seiten bereits am Sonntag treffen. Lange war unklar, wann die Gespräche beginnen. Berichten zufolge verzögerte sich der Beginn deutlich, weil sich die Anreise aus der Ukraine wegen der Gefechte als schwierig gestaltet hatte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich am Wochenende wenig hoffnungsvoll, dass es bei dem Treffen einen Durchbruch geben könnte: "Ich glaube nicht allzu sehr an ein Ergebnis", aber "man muss es versuchen". Weder Selenskyj noch Russlands Präsident Wladimir Putin werden an dem Treffen teilnehmen. Die russische Armee war vor fünf Tagen in die Ukraine einmarschiert und greift seither Städte wie Kiew und Charkiw an. Der Westen reagierte auf den Angriffskrieg mit beispiellosen Sanktionen gegen Moskau.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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