Politik

Aus Wald wieder rausgefunden Vermisster Nawalny-Arzt taucht wieder auf

Alexander Murachowski bei einer  Pressekonferenz im August 2020 zum Gesundheitszustand Alexej Nawalnys. Im November wurde Murachowski Gesundheitsminister. Nun hatte er sich offenbar im Wald verirrt.

Alexander Murachowski bei einer Pressekonferenz im August 2020 zum Gesundheitszustand Alexej Nawalnys. Im November wurde Murachowski Gesundheitsminister. Nun hatte er sich offenbar im Wald verirrt.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Zunächst kehrt Alexander Murachowski, der Kremlgegner Alexej Nawalny 2020 nach dem Giftanschlag behandelt hatte, von der Jagd nicht wieder zurück, viele Sicherheitskräfte suchen im Wald vergeblich nach dem Arzt. Sein Verschwinden sorgt in russischen Medien für großes Aufsehen. Nun ist Murachowski wieder da.

Ein zwischenzeitlich vermisster russischer Arzt, in dessen Krankenhaus der Kremlgegner Alexej Nawalny direkt nach einem Giftanschlag im vergangenen Jahr behandelt wurde, ist wieder aufgetaucht. Alexander Murachowski habe am heutigen Montag selbstständig aus einem Wald in der sibirischen Region Omsk heraus gefunden, meldet die Staatsagentur Tass unter Berufung auf Behörden.

Murachowski, mittlerweile Gesundheitsminister in Omsk, war von einem Jagdausflug am Freitag nicht zurückgekehrt. Nun werde er in einem Krankenhaus behandelt, sein Zustand sei aber "normal". Rund 100 Sicherheitskräfte hatten in dem sumpfigen Waldgebiet nach ihm gesucht.

Murachowski leitete bis vor einigen Monaten die Omsker Klinik, in die der mittlerweile im Straflager inhaftierte Nawalny gebracht wurde, nachdem er im vergangenen August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen war. Später wurde der 44 Jahre alte Oppositionelle nach Deutschland ausgeflogen und wochenlang in der Berliner Charité behandelt. Untersuchungen mehrerer Labore zufolge wurde er mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet.

Nawalny warf Murachowski Fälschung der Diagnose vor

Murachowski hatte Nawalny damals lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Der Politiker warf ihm daraufhin eine "Fälschung" der Diagnose vor. Seine Unterstützer beschuldigen Murachowski zudem, Nawalnys Verlegung nach Deutschland hinausgezögert zu haben.

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Im November wurde der Mediziner zum Gesundheitsminister der sibirischen Region befördert. Nachdem zwei weitere Omsker Ärzte von Nawalny in den vergangenen Monaten gestorben waren, hatte Murachowskis zwischenzeitliches Verschwinden in russischen Medien für großes Aufsehen gesorgt.

Russland gibt an, man habe bei Nawalny keine Vergiftung nachweisen können und leite deshalb keine Ermittlungen ein. Die EU und die USA haben Russland immer wieder zur Untersuchung des Verbrechens aufgefordert und Sanktionen gegen das Land verhängt.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

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