Improvisiertes Ungetüm Video zeigt Schildkrötenpanzer mit extra Schutzvorrichtung
07.05.2024, 08:31 Uhr Artikel anhören
Neben den angebrachten Platten wird der Panzer zusätzlich durch die angebrachten Metallgitter geschützt.
(Foto: Screenshot Telegram/ Milinfolive)
Die russischen Schildkrötenpanzer erweisen sich auf den Schlachtfeldern in der Ukraine als wirkungsvolle Waffe. Ein Video zeigt nun eine neue Version. Neben der improvisierten Schutzverkleidung aus Metallplatten verfügt das Exemplar auch über einen Rundum-Käfig.
Etwa einen Monat ist es her, dass erstmals ein sogenannter russischer Schildkrötenpanzer an der Front in der Ukraine gesichtet wurde. Seitdem hat sich sowohl das Design als auch die Taktik der modifizierten Kettenfahrzeuge verändert. Im Netz veröffentlichte Aufnahmen zeigen nun einen Schildkrötenpanzer mit Minenräumrollen, der mit einer zweiten Schutzschicht ausgestattet ist: Neben den zusätzlich angebrachten Platten verfügt das Fahrzeug auch noch über einen Käfig aus Metall, der Seiten und Dach schützt. Wann und wo das Video entstand, ist unklar.
Nach Einschätzung des US-Magazins "Forbes" ist der Schildkrötenpanzer in dem Video wahrscheinlich dazu gedacht, als Minenräumfahrzeug an der Spitze von Angriffskolonnen zu fahren. Unter der hohen Schutzverkleidung kann zudem eine Gruppe Sturmtruppen Platz finden und ins Einsatzgebiet transportiert werden. Damit taugt das Fahrzeug auch als "Front-Taxi" für die Infanterie.
Die doppelte Schutzvorrichtung, bestehend aus den provisorisch zusammengeschweißten Platten und dem Metallkäfig, dürfte den Schildkrötenpanzer effektiv vor Drohnen schützen, meint "Forbes". Die ukrainischen Streitkräfte haben wegen des Mangels an Artilleriegranaten, Minen und Panzerabwehrwaffen Probleme, sich gegen die Ungetüme zu wehren. "Jeder lacht über das Design ihrer Panzerung, aber in Wirklichkeit funktionieren sie verdammt gut", schrieb ein pro-ukrainischer Kriegsblogger vor einigen Tagen auf Telegram über einen Schildkrötenpanzer-Vorstoß auf die Stadt Tschassiw Jar.
"Forbes" zufolge könnten die Tage der Schildkrötenpanzer aber dennoch bald gezählt sein. Grund sei das kürzlich verabschiedete US-Hilfspaket in Höhe von 61 Milliarden Dollar. Sollten bald ausreichend US-Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin in der Ukraine eintreffen, hätten Kiews Truppen eine effektive Waffe gegen die Fahrzeuge. Javelin-Raketen können nämlich aufgrund ihrer Tandemhohlladung mehrere Schutzschichten durchschlagen.
Quelle: ntv.de, jpe