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Zwei Jahre Krieg in der Ukraine Videos und Karten schildern den Kriegsverlauf

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Mit einem erbeuteten T-80-Panzer aus russischen Beständen beschießen Ukrainer russische Stellungen.

Mit einem erbeuteten T-80-Panzer aus russischen Beständen beschießen Ukrainer russische Stellungen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der russische Überfall auf die Ukraine konfrontiert die Welt mit dem Undenkbaren: In Europa herrscht brutaler Krieg. Wie hat sich die Welt in 24 Kriegsmonaten verändert? Ein Blick zurück in Karten und Videos.

Der Krieg in der Ukraine erfasst am 24. Februar 2022 das gesamte Land: In den frühen Morgenstunden greifen russische Panzerkolonnen aus dem Osten, dem Norden und von der Krim aus an. Russische Marschflugkörper schlagen ein, die Sirenen heulen, im Tiefflug überqueren Kampfjets und Hubschrauber die Grenze.

Mit aller Gewalt lässt Wladimir Putin das russische Militär ins Nachbarland einmarschieren, Stoßrichtung Kiew. Doch der vom Kreml geplante schnelle Militärschlag misslingt. Der ukrainische Widerstandswille stellt sich der Invasion entschlossen entgegen.

In der Schlacht um Kiew beweisen die Ukrainer, was auch im Westen kaum jemand für möglich hielt: Die russische Militärmaschinerie lässt sich aufhalten, der Vormarsch gerät bereits Ende Februar ins Stocken. Eine russische Luftlandeoperation am Flughafen Hostomel geht schief.

Kiew ist eine belagerte, aber freie Stadt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bleibt auf dem Posten und wird zur Symbolfigur. Die Russen müssen ihre ersten Vorstöße aufgeben und sich unter großen Verlusten zurückziehen.

Der Ukraine-Krieg geht ab Ende März in eine neue Phase über: Das russische Militär wechselt die Strategie und konzentriert sich auf den Osten und den Süden.

Von der Krim kommend erreichen russische Verbände die "Volksrepubliken", die russische "Landbrücke" steht. Die ukrainische Hafenstadt Mariupol ist eingeschlossen.

Im Sommer 2022 beginnt sich das Blatt zu wenden: Die ukrainischen Streitkräfte erhalten Munition und Waffen aus dem Westen. Wenige Monate nach Beginn des Krieges gehen die Verteidiger der Ukraine zum Gegenangriff über.

Für die Ukrainer geht es um nichts weniger als die Befreiung ihres gesamten Landes. Die russischen Gräueltaten in Orten wie Irpin oder Butscha zeigen, was der Bevölkerung unter russischer Besatzung droht.

Bei Charkiw müssen die Russen zurückweichen, nach Monaten unter Dauerbeschuss können die Menschen in der Millionenstadt vorsichtig aufatmen. Bei Balaklija und Isjum sowie wenig später auch bei Cherson gelingen den Ukrainern wichtige Durchbrüche.

Für den entscheidenden Vormarsch fehlt es der Ukraine an Material und militärischer Schlagkraft: Die russischen Besatzungstruppen beginnen sich hinter hastig errichteten neuen Verteidigungslinien zu verschanzen.

Die russische Armee wirkt desolat, bleibt aber trotzdem hochgefährlich. Unterstützt durch Söldner-Truppen rennt bei Bachmut Welle auf Welle gegen ukrainische Stellungen an - ohne Rücksicht auf Verluste.

Im Sommer 2023 läuft die lang erwartete ukrainische Gegenoffensive an: Mit mehreren Angriffskeilen bei Pyatychatky, Robotyne und Welyka Nowosilka versucht General Walerij Saluschnyj zum Meer vorzustoßen und damit Putins Landbrücke zur Krim zu unterbrechen.

Die ukrainischen Vorstöße bleiben in den Minensperren und dem Feuerhagel der russischen Artillerie liegen. Aus der Distanz werfen russische Kampfjets schwere Flügelbomben ab. Kiew fehlt es an Luftabwehr und weitreichenden Waffen.

Im zweiten Kriegswinter zeichnen sich für die Verteidiger der Ukraine wachsende Schwierigkeiten ab: Der Munitionsnachschub stockt, die kämpfenden Verbände sind nach zwei Jahren Krieg erschöpft, einer der wichtigsten Verbündeten - die USA - ist innenpolitisch gelähmt.

Putin hofft auf einen entzweiten, unentschlossenen Westen und zwingt der Ukraine einen brutalen Abnutzungskrieg auf. Die russischen Truppen gehen an verschiedenen Stellen der mehr als 1000 Kilometer langen Frontlinie erneut zum Angriff über - trotz horrender Verluste. Die Zeit, so das Kalkül, und die Unentschlossenheit des Westens soll Russlands Machthaber in die Hände spielen.

Quelle: ntv.de

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