Politik

Weil das Lob in der Kritik fehlt Von der Leyen äußert Bedauern

Nach scharfer Kritik relativiert von der Leyen ihre Äußerungen.

Nach scharfer Kritik relativiert von der Leyen ihre Äußerungen.

(Foto: AP)

Ist das schon eine Entschuldigung? Nach harter Kritik zeigt sich Verteidigungsministerin von der Leyen reuig. Sie bedauere, dass sie den "unverzichtbaren Dienst" der Soldaten nicht mehr gewürdigt habe, sagt sie vor Generälen. Sie räumt noch einen möglichen Fehler ein.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat ihre Interview-Äußerungen mit harter Kritik an Strukturen in der Bundeswehr bedauert. Die Soldaten leisteten einen "unverzichtbaren Dienst für unser Land", wofür sie Dank und Anerkennung verdienten, sagte die CDU-Politikerin nach Angaben des Magazins "Spiegel" bei ihrem Treffen mit Generälen am Vortag.

"Ich wünschte, ich hätte diese Sätze am Wochenende in dem Fünf-Minuten-Interview über den Rechtsextremisten vorweggesagt", sagte von der Leyen dem Blatt. "Es tut mir leid, dass ich es nicht getan habe. Das bedauere ich."

Auch der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Andre Wüstner, sprach in der ARD von dem Bedauern der Ministerin. "Es ist immer schwer für Politiker zu sagen: Ich habe einen Fehler gemacht", erklärte er. "Deshalb waren viele gestern positiv überrascht, was sie da und wie sie da vor den Vorgesetzten und Führungskräften argumentiert hat."

Im Gespräch mit dem "Spiegel" räumte von der Leyen zudem ein, dass sie in der Vergangenheit Fehler gemacht haben könnte. Die Krim, Mali und Reformen im Rüstungsbereich hätten "viel Kraft und Aufmerksamkeiten gekostet". Heute wünsche sie sich, "wir hätten uns ebenso früh  und systematisch um verdeckte rechtsextreme Tendenzen gekümmert".

Die Verteidigungsministerin steht unter Druck, weil sie im Fall des terrorverdächtigen Offiziers Franco A. der Armee allgemein ein Haltungsproblem und Führungsschwäche bescheinigte. Opposition und Bundeswehrverband wiesen dies als ungerechtfertigte Pauschalkritik zurück. Grüne und SPD haben für Mittwoch eine Sondersitzung des Verteidigungsausschusses beantragt, bei der sie die Ministerin befragen wollen.

Franco A. war vergangene Woche festgenommen worden und wird verdächtigt, einen Anschlag geplant zu haben. Auch der mit ihm befreundete Student, bei dem die Munition gefunden wurde, sitzt seither in Untersuchungshaft. Beide haben nach Einschätzung der Ermittler eine rechtsextremistische Gesinnung.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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