Plan wird bald vorgestellt Von der Leyen kündigt "Wiederbewaffnung Europas" an
02.03.2025, 21:20 Uhr Artikel anhören
Die Zeit der Unterinvestitionen ist vorbei, betont Ursula von der Leyen.
(Foto: dpa)
Nach dem Eklat im Weißen Haus stärken die europäischen Verbündeten dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei einem Krisengipfel in London nicht nur den Rücken, sondern demonstrieren Einigkeit. In Europa soll mehr Sicherheit durch Aufrüstung garantiert werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen Plan zur "Wiederbewaffnung Europas" angekündigt. Das Vorhaben zur Stärkung der europäischen Sicherheit werde sie in der kommenden Woche bei einem EU-Gipfel in Brüssel präsentieren, kündigte sie zum Abschluss eines Gipfels zum Ukraine-Krieg in der britischen Hauptstadt London an. "Wir alle haben verstanden, dass es nach einer langen Zeit der Unterinvestitionen nun von größter Bedeutung ist, die Verteidigungsausgaben über einen längeren Zeitraum zu erhöhen. Es geht um die Sicherheit der Europäischen Union", sagte sie.
Der Plan könne etwa zur Entwicklung fortschrittlicher Luftabwehrsysteme beitragen. Mit Blick auf die Zukunft der Ukraine sagte sie, Sicherheitsgarantien seien von äußerster Wichtigkeit. Die Ukraine müsse in eine Position der Stärke versetzt werden, damit sie die Mittel habe, sich zu rüsten und selbst zu verteidigen. Es gehe darum, die Ukraine in ein "stählernes Stachelschwein zu verwandeln, das für potenzielle Invasoren unverdaulich ist".
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk richtete sich dahigehend direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Niemand wolle sich dessen "Erpressung und Aggression" beugen, sagte er zu polnischen Journalisten. "Der beste Weg, Putin und andere Aggressoren abzuschrecken, ist, unsere eigene Stärke aufzubauen, und der beste Weg, (US-)Präsident (Donald) Trump davon zu überzeugen, die Zusammenarbeit mit Europa stärken und nicht schwächen zu wollen, ist unsere europäische Stärke. Jeder wird mit einem starken Partner zusammenarbeiten wollen", sagte Tusk.
Bereits vor seinem Abflug zu einem Ukraine-Gipfel in London hatte Tusk den Kontinent am Morgen aufgefordert, Vertrauen in die eigene Stärke zu entwickeln. Europa müsse daran glauben, eine große Militärmacht sein zu können. In Europa gebe es 2,6 Millionen Berufssoldaten - und damit mehr als in den USA, China oder Russland. Auch mit Blick auf Kampfflugzeuge und Artillerie sei Europa stark. "Europa hat hier gegenüber allen anderen einen Vorteil", sagte Tusk. "Heute gibt es in Europa einen Mangel an Vorstellungskraft und Mut", sagte er. "Europa muss seine Stärke verstehen."
Quelle: ntv.de, mba/AP