Totenzahl schnellt nach oben WHO besorgt über "rasche Eskalation"
01.04.2020, 22:25 Uhr
Bald dürften 50.000 Menschen an den Folgen der Corona-Pandemie gestorben sein.
(Foto: dpa)
In den kommenden Tagen könnte die Coronakrise eine neue Stufe erreichen. Die WHO rechnet weltweit mit einer Million Infizierten. Um den wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern, fordert sie für ärmere Länder einen Schuldenerlass.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO beunruhigt die "rasche Eskalation" der Coronavirus-Pandemie. Die Zahl der Todesopfer weltweit habe sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Für die kommenden Tagen erwartet er, dass die Zahl der Toten auf 50.000 und die der Infizierten auf eine Million steigt.
Ghebreyesus forderte außerdem einen Schuldenerlass für ärmere Länder, damit sie die Folgen der Coronavirus-Pandemie meistern können. "Wir müssen zusammenstehen, um dieses unbekannte und gefährliche Virus zu bekämpfen", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus weiter.
"Obwohl es relativ wenig bestätigte Infektionen mit dem Virus, das Covid-19 auslösen kann, in Afrika, Zentral- und Südamerika gibt, ist uns klar, dass Covid-19 ernstzunehmende soziale, wirtschaftliche und politische Konsequenzen für diese Regionen haben könnte", sagte der WHO-Chef. Auch dort müssten Länder aber in der Lage sein, Menschen zu testen, Infizierte zu isolieren und Kontakte von Infizierten zu überwachen.
Zudem bräuchten ärmere Menschen Hilfe, die ihre Jobs wegen der Ausgangseinschränkungen verlieren. "Viele Entwicklungsländer werden es schwer haben, soziale Programme aufzulegen", sagte Tedros. "Für diese Länder ist ein Schuldenerlass unumgänglich, damit sie in der Lage sind, sich um ihre Bevölkerung zu kümmern und den wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern."
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP