Botschaft an Kim Jong Un Washington sendet Flugzeugträger nach Südkorea
23.09.2022, 08:45 Uhr
"USS Ronald Reagan" liegt momentan im Hafen von Busan vor Anker.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Nordkorea erlässt ein Gesetz, wonach das Land im Falle einer Bedrohung Atomwaffen einsetzen kann. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol will als Reaktion mehr Manöver mit den USA abhalten. Washington schickt dafür einen Flugzeugträger in die Region.
Im Vorfeld einer gemeinsamen Militärübung ist erstmals seit rund fünf Jahren ein US-Flugzeugträger in Südkorea eingelaufen. Die Ankunft der nukleargetriebenen "USS Ronald Reagan" in der Hafenstadt Busan beweise die "Stärke des Bündnisses zwischen Südkorea und den USA", sagte ein Beamter des Verteidigungsministeriums in Seoul. Die Übung soll ein Signal der Stärke an das international isolierte Nordkorea schicken.
Der im Mai vereidigte südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol möchte angesichts der anhaltenden Spannungen mit Pjöngjang die Zahl der gemeinsamen Manöver mit den USA erhöhen. Die nun geplante Übung solle "Nordkorea von Drohungen mit Atomwaffen und Raketen abschrecken", hieß es aus dem südkoreanischen Verteidigungsministerium.
Pjöngjang hat seit Jahresbeginn so viele Waffensysteme getestet wie nie zuvor. Am 9. September verabschiedete das Parlament ein Gesetz zur Nuklearpolitik. Dieses sieht unter anderem den Einsatz von Atomwaffen nicht nur als Abschreckung, sondern auch automatisch für den Fall eines drohenden Angriffs auf die Führung vor. Der autoritär geführte Staat bezeichnet sich bereits in seiner Verfassung als Atommacht. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist er harten internationalen Sanktionen unterworfen. Den USA wirft Pjöngjang eine feindselige Politik vor.
Südkorea und die USA befürchten, dass Pjöngjang in naher Zukunft erstmals seit 2017 wieder einen Atomwaffentest vornehmen könnte. Washington ist Seouls wichtigster militärischer Verbündeter. Rund 28.500 US-Soldaten sind in Südkorea stationiert.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa