Sondierungen gehen vor Amthor springt für Merz beim politischen Aschermittwoch ein
04.03.2025, 14:21 Uhr Artikel anhören
Der Senior hat Termine, der Junior übernimmt: Philipp Amthor (l.) spricht für Friedrich Merz in Apolda.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der politische Aschermittwoch ist traditionell der Termin, an dem dem Gegner kräftig eingeschenkt wird. In Zeiten der Sondierungen für eine neue Bundesregierung passt das nicht so wirklich. Nach der SPD-Spitze sagt auch CDU-Chef Merz seinen Auftritt in Apolda ab. Er schickt jedoch Ersatz.
CDU-Chef Friedrich Merz hat wegen der andauernden Sondierungen mit der SPD über eine neue Bundesregierung einen Auftritt beim politischen Aschermittwoch der CDU in Apolda in Thüringen abgesagt. Das teilte ein CDU-Sprecher in Berlin mit. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wird an seiner Stelle der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor sprechen. Zudem ist ein Auftritt des thüringischen Ministerpräsidenten Mario Voigt geplant.
Die CSU hatte dagegen mitgeteilt, sie wolle ihren politischen Aschermittwoch in Passau wie geplant trotz des Zeitdrucks bei der Bildung einer neuen Bundesregierung durchziehen. "Natürlich findet der Aschermittwoch statt", sagte ein Sprecher. Hauptredner bei der CSU-Veranstaltung am Mittwochvormittag ist Parteichef Markus Söder. Er führt auch das Verhandlerteam seiner Partei in Berlin an.
Koalition bis Ostern?
Die Mitglieder des Sondierungsteams der SPD hatten bereits am Vortag ihre Auftritte beim politischen Aschermittwoch ihrer Partei abgesagt. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte, die SPD sei "bereit, die ganze Woche zu verhandeln und auch zu reden", so Klingbeil. Da auch der bei der bayerischen SPD erwartete Arbeitsminister Hubertus Heil zum SPD-Verhandlungsteam gehört, dürfte die Ansage aus Berlin auch für dessen geplanten Auftritt am Mittwoch gelten. Offiziell gibt es hierzu aber noch keine Aussage.
Am Montag hatten die Verhandlungsteams von Union und SPD noch bis tief in die Nacht zusammengesessen, auch am heutigen Dienstag finden bereits Gespräche statt. Unions-Kanzlerkandidat Merz hatte angekündigt, bis Ostern eine Koalition bilden zu wollen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa