Politik

Otte versichert CDU-Nähe Werteunion-Chef: "AfD-treu ist Quatsch"

Werteunion-Chef Otte: "Ich bin felsenfest und bombenfest CDU-Mitglied".

Werteunion-Chef Otte: "Ich bin felsenfest und bombenfest CDU-Mitglied".

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Noch vor vier Jahren erklärt der neu gewählte Werteunion-Chef Max Otte, er persönlich würde die AfD wählen - und das, obwohl er selbst CDU-Mitglied ist. Eine Nähe zur AfD streitet Otte jetzt ab. CDU-Chef Laschet distanziert sich derweil deutlich von der Werteunion.

Der neu gewählte Vorsitzende der konservativen Werteunion, Max Otte, hat den Vorwurf zurückgewiesen, er sei AfD-treu. "AfD-treu ist Quatsch. Ich bin seit 30 Jahren CDU-Mitglied", sagte der Ökonom im Deutschlandfunk. "Zunächst einmal bin ich felsenfest und bombenfest CDU-Mitglied", betonte Otte. Dass er vor vier Jahren gesagt habe, er wähle persönlich die AfD, habe daran gelegen, dass er Kanzlerin Angela Merkel nicht habe wählen können. Das sei vier Jahre her, Merkel trete nicht mehr an. Das Thema sei abgeschlossen.

Otte hatte 2017 in einem Interview der "Wirtschaftswoche" angekündigt, er wolle bei der Bundestagswahl die AfD wählen. Politiker etwa von Grünen, FDP und SPD werfen dem 56-Jährigen eine Nähe zur AfD vor. Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen lässt nach eigenen Angaben seine Mitgliedschaft in der Werteunion ruhen. Die Werteunion sieht sich selbst als Vertretung der konservativen Strömung der CDU. CDU-Parteichef Armin Laschet hatte am Dienstag im Deutschlandfunk jedoch klargemacht, die Werteunion habe nichts mit der CDU zu tun.

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Otte bedauerte dies. 80 Prozent der Mitglieder der Werteunion oder mehr seien auch in der CDU. Der "Mitgliederkörper" der Werteunion würde es gestatten, dass die Partei die Gruppierung anerkenne. "Wir wollen in die Partei hineinwirken", sagte Otte. Otte war auch Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, verließ die Stiftung aber im Januar. Im Deutschlandfunk begründete er dies damit, dass die Wissenschaft in dem Gremium in den Hintergrund getreten sei. Es gehe ihm primär um das Land und Konzepte für das Land.

Otte warf zugleich dem Verfassungsschutz, der Teile der "Querdenker"-Bewegung beobachtet, vor, nicht mehr unparteiisch zu agieren. Er sehe mit Sorge, dass der Verfassungsschutz politisch instrumentalisiert werde. Für SPD-Fraktionsvize Katja Mast ist die Diskussion um Otte damit noch nicht vorüber. "Ich bin sehr gespannt, was Armin Laschet jetzt macht. Seine Worte haben scheinbar kaum Gewicht", teilte die Politikerin mit. Die sogenannte Brandmauer nach rechts habe weiterhin riesige Löcher. "Das ist völlig inakzeptabel", sagte Mast weiter.

Quelle: ntv.de, adi/dpa

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