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Gefahr bleibt dennoch hoch Zahl islamistischer Gefährder geht zurück

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Eine Terrorzelle eines IS-Ablegers soll über den Jahreswechsel unter anderem in Köln Anschläge geplant haben.

Eine Terrorzelle eines IS-Ablegers soll über den Jahreswechsel unter anderem in Köln Anschläge geplant haben.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Das Bundeskriminalamt verzeichnet weniger islamistische Gefährder in Deutschland. Dennoch geben die Sicherheitsbehörden keine Entwarnung. Einen Konflikt haben sie dabei besonders im Blick.

Die Zahl islamistischer Gefährder ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) zurückgegangen. Derzeit seien 483 Personen als Gefährder eingestuft, zitierte die "Neue Osnabrücker Zeitung" einen BKA-Sprecher. Davon sind demnach 97 Personen in Deutschland in Haft, 208 Gefährder befinden sich auf freiem Fuß und 178 Personen befinden sich im Ausland. Im Vorjahr habe die Zahl islamistischer Gefährder noch bei 520 Personen gelegen, sagte der Sprecher.

Ungeachtet des Rückgangs bleibe die Gefahr in Deutschland hoch. Der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas könnte die Lage demnach weiter verschärfen. Bei einem Andauern des Konflikts sei "weiterhin mit einem erhöhten Emotionalisierungs- und Mobilisierungsgeschehen in Deutschland zu rechnen, überwiegend aufseiten des pro-palästinensischen Spektrums", sagte der BKA-Sprecher.

Das betreffe nicht nur Terrororganisationen wie den sogenannten Islamischen Staat und Al-Kaida, sondern auch Einzelpersonen. Für sie könnte die Entwicklung in Israel und Gaza eine "tatauslösende und subjektiv empfundene Ermutigung" für einen Anschlag sein.

Hinweise auf geplanten Anschlag am Kölner Dom

Erst vor wenigen Wochen hatten die Sicherheitsbehörden kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen im Kölner Dom oder im Umfeld des Doms geplanten Terroranschlag erhalten. Dahinter sollten islamistische Extremisten stehen. Nach weiteren Ermittlungen berichtete die Polizei an Silvester, es handele sich um ein "Geflecht von Menschen aus Zentralasien". Für den Anschlag habe ein Auto genutzt werden sollen.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen waren an Silvester vier weitere Männer aufgegriffen worden. Drei von ihnen im Alter von 25, 30 und 38 Jahren hatten die tadschikische beziehungsweise usbekische Staatsangehörigkeit und wurden in Nörvenich im Kreis Düren sowie in Duisburg und Herne im Ruhrgebiet festgesetzt. Der vierte, ein 41 Jahre alter Deutschtürke, wurde in Bochum festgesetzt.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP

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