Politik

"Eine Pause ist nicht genug" Zehntausende fordern Waffenruhe in Nahost

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Zahlreiche Demonstrierende in London.

Zahlreiche Demonstrierende in London.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit rund sieben Wochen dauern die Kämpfe zwischen Israel und Hamas an. Parallel dazu finden weltweit Proteste statt. Bei den jüngsten Demonstrationen in Kanada und Großbritannien fordern zahlreiche Protestierende eine "vollständige Waffenruhe".

In Großbritannien und Kanada haben am Samstag zahlreiche Menschen für eine dauerhafte Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas demonstriert. In London marschierten Zehntausende durch das Zentrum zum Parlamentsgebäude in Westminster. "Die Besatzung muss enden. Wir brauchen eine vollständige Waffenruhe und nicht eine viertägige Waffenruhe", sagte die 24-jährige Alaa Hassan. Auch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa demonstrierten Tausende vor dem Parlament und schwenkten palästinensische Flaggen.

"Eine Pause ist nicht genug", sagte Jara Schufani, eine der Organisatorinnen des Protests in Ottawa. "Tausende Palästinenser sind getötet worden und die Infrastruktur des Gazastreifens ist zerstört." Die kanadische Demonstration verlief friedlich und auch aus London gab es vorerst keine Berichte von Gewalt. In der britischen Hauptstadt waren rund 1500 Polizisten wegen des Protests im Einsatz, darunter 500, die aus anderen Landesteilen für den Einsatz nach London einberufen wurden.

Israel und die Hamas hatten sich am Mittwoch nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass insgesamt 50 israelische Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Viele Tote

Der Krieg zwischen Israel und Hamas dauert nun bereits rund sieben Wochen. Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen im Gazastreifen getötet.

Quelle: ntv.de, tkr/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen