Brandstiftung am Comer See Zwei Villen eines Putin-Freundes angegriffen
07.04.2022, 01:56 Uhr
Der russische Journalist Wladimir Solowjow ist einer der bekanntesten Befürworter des russischen Einmarschs in der Ukraine.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Wladimir Solowjow ist langjähriger Moderator im russischen Staatsfernsehen, befürwortet die Invasion in die Ukraine und ist offenbar recht wohlhabend. Drei Villen besitzt er am Comer See in Italien. Auf zwei werden nun Angriffe verübt - einmal mit angezündeten Reifen und einmal mit blutroter Farbe.
Zwei Villen eines dem russischen Staatschef Wladimir Putin nahestehenden TV-Moderators sind in Italien zum Ziel von Angriffen geworden. Laut Behördenangaben wurde auf die Villa des russischen Journalisten Wladimir Solowjow am Comer See in Norditalien ein Brandanschlag verübt. Bei einer zweiten Villa in der Gegend wurde rote Farbe in den Pool geschüttet.
Solowjow ist einer der bekanntesten Befürworter des russischen Einmarschs in der Ukraine. Jeden Abend wirbt er in seiner Sendung für den Krieg. Er besitzt insgesamt drei Immobilien am Comer See mit einem Gesamtwert von acht Millionen Euro. Im Rahmen der Sanktionen gegen russische Putin-Verbündete wegen des Ukraine-Kriegs verlor Solowjow schon Anfang März den Zugriff auf sie.
Die vom Brand betroffene Villa wird derzeit renoviert. Den Behörden zufolge wurden dort einige Reifen angezündet, die schnell gelöscht werden konnten. "Es war ein sehr kleiner Brand, mit wenig Material. Es gibt praktisch keine Schäden", sagte der Leiter der Feuerwehr von Como, Gennaro di Maio, gegenüber Medien.
Bürgermeister: Niemand wusste von Villen-Besitzer
Dem Bürgermeister der Gemeinde Menaggio, Michele Spaggiari, zufolge handelte es sich offensichtlich "um einen Akt des Protests". Solowjow hatte die Villa demnach vor fünf Jahren erworben, "aber bis vor einem Monat wusste keiner meiner Mitbürger", wer der Eigentümer war, sagte Spaggiari der Nachrichtenagentur AGI. Medienberichten zufolge ermittelt die Polizei.
Bei einer zweiten Villa Solowjows in Pianello del Lario wurde blutrote Farbe auf die Fassade gesprüht und in den Pool gekippt, wie ein Video der Nachrichtenagentur Ansa zeigte. Auf der Fassade standen die Slogans "Mörder" und "Kein Krieg".
Quelle: ntv.de, mpe/AFP