Der deutsche Fußball hat Abschied vom ehemaligen Bundestrainer Jupp Derwall genommen. In einer Trauerfeier in der St. Konrad-Kirche im saarländischen St. Ingbert würdigten DFB-Chef Theo Zwanziger, Ministerpräsident Peter Müller und der Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer, Horst Zingraf, den am vergangenen Dienstag im Alter von 80 Jahren gestorbenen Derwall als eine "große Persönlichkeit des deutschen Sports und des deutschen Fußballs".

Derwall habe nicht nur als erfolgreicher Bundestrainer mit dem Gewinn der Europameisterschaft 1980 und der Vize-Weltmeisterschaft 1982 sportliche Maßstäbe gesetzt, sondern sei auch als Mensch durch seinen sprichwörtlichen Anstand, seine Fairness, Menschlichkeit und Bescheidenheit ein Vorbild gewesen. An der Trauerfeier in der mit 500 Gästen voll besetzten katholischen Kirche nahmen auch die Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, Uwe Seeler und Franz Beckenbauer, teil.

Zudem war eine Delegation des türkischen Fußballverbandes, darunter Nationalcoach Fatih Terim, und des türkischen Spitzenclubs Galatasaray Istanbul eigens zur Trauerfeier nach Deutschland gekommen. Den Traditionsverein hatte Derwall während seiner Amtszeit von 1984 bis 1988 zwei Mal zum Meisterschaftsgewinn und einmal zum Pokalsieg geführt. Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft war Derwall vom 11. Oktober 1978 als Nachfolger von Helmut Schön bis zum 20. Juni 1984.

Am vergangenen Dienstag war er nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Der gebürtige Rheinländer, der seit Jahren in St. Ingbert wohnte, hinterließ Ehefrau Elisabeth, seine Kinder Manuela und Patrick sowie vier Enkelkinder.