Sport

Ärger statt Spaß für Reit-Star "Borat-Einteiler" hoch zu Ross bedroht Olympia-Traum

Shane Rose gewann bereits mehrere Olympia-Medaillen.

Shane Rose gewann bereits mehrere Olympia-Medaillen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Reitsport scheint für manche eine überaus ernste Sache zu sein. Für den spaßigen Showritt des Olympiamedaillen-Gewinners Shane Rose haben nicht alle Verständnis. Sein Auftritt im "Mankini" könnte ihn jetzt die Olympia-Teilnahme in Paris kosten.

Ein launiger Showritt im "Borat-Badeanzug" könnte Australiens Springreit-Star Shane Rose die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris kosten. Der australische Reiterverband hat eine Untersuchung gegen den dreimaligen Olympia-Medaillisten eingeleitet, nachdem Beschwerden über einen Auftritt des 50-Jährigen bei einer Veranstaltung am 11. Februar eingegangen waren. Rose droht nun womöglich eine Sperre.

"Wie jeder Athlet ist Shane an die Verhaltensmaßgaben und die Athletenvereinbarung gebunden. Wir sind verpflichtet, auf die Beschwerden einzugehen, und prüfen die Angelegenheit", hieß es in einem Statement von Equestrian Australia (EA): "Shane wurde aber weder suspendiert noch mit anderen Sanktionen belegt. Wie es jedoch üblich ist, wurde er für die Dauer der Überprüfung vom Wettkampf aufgeschlossen."

Rose war beim Showturnier Wallaby Hill Extravaganza in Robertson/New South Wales in drei verschiedenen Kostümen geritten - in einem Gorilla-Kostüm, als "Duffman" (ein Bier-Testimonial aus den "Simpsons") verkleidet und eben in einem "Mankini", einem neonfarbenen und sehr knappen Bade-Einteiler, der beide Pobacken freilässt. Bekannt wurde das durchaus anzügliche Kleidungsstück durch die Kunstfigur Borat des Komikers und Schauspielers Sacha Baron Cohen.

Reiter solidarisieren sich

"Es tut mir wirklich leid, wenn ich damit jemanden beleidigt habe", schrieb Rose, der 2008 und 2021 mit Australiens Team Olympia-Silber sowie 2016 Bronze geholt hatte, auf Facebook: "Ich hoffe, dass mir das Ergebnis der Untersuchung erlaubt, in den Wettkampf zurückzukehren und meinen Weg zu den Olympischen Spielen fortzusetzen."

Rose sagte laut "Sydney Morning Herald": "Mein Telefon spielte (nach der Veranstaltung, Anm.d.Red.) verrückt, weil die Leute lachten und so. Aber man hat mir gesagt, dass es eine Dame gab, und ich glaube, es hieß, sie habe sich besorgt gezeigt, aber keine formelle Beschwerde", sagte Rose. "Mit etwas Glück wird sich das Ganze in ein paar Tagen in Wohlgefallen auflösen und wir können weitermachen. Ich habe ein Kostüm getragen, das man in einem Vergnügungspark oder am Strand sehen kann, aber möglicherweise hat das noch niemand auf einem Pferd gemacht, aber so ist es eben."

Er betonte: "Ich glaube, ich bin ein guter Mensch und tue viel für den Sport und für Menschen in verschiedenen Situationen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas besonders Schlechtes getan habe. Im Nachhinein hätte ich mein Verhalten überdenken sollen, aber damals dachte ich, dass es nur ein bisschen Spaß war."

Die Fans sehen das jedenfalls so. Seinen Post bei Instagram zu dem Event - wo er sich im Borat-Anzug von hinten auf dem Pferd sitzend zeigt, heimste viele Tränen lachende Emojis ein. Und die Reitsportgemeinschaft sieht das ebenfalls so. Zahlreiche Reiter änderten ihre Bilder in den sozialen Netzwerken, um sich mit Rose zu solidarisieren. Der dreimalige Olympiasieger Wayne Roycroft kritisierte den Verband für die Untersuchung: "Shane, ich entschuldige mich für die von EA ergriffenen Maßnahmen. Du hast mehr zur Reitsportgemeinschaft beigetragen als jeder andere, den ich kenne, und es ist beschämend, nicht die volle Unterstützung von EA zu haben, denn aus meiner Sicht war mein Handeln, während ich im Vorstand war, in erster Linie darauf ausgerichtet, die Athleten zu unterstützen."

Was strafmildernd wirken könnte: Auch der halb nackte Rose trug vorschriftsmäßig einen Helm.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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