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Heiner Brands letzter Triumph DHB-Team feiert EM-Qualifikation

Die Brand-Truppe feierte erst sich. Anschließend feierte sich auch die vorzeitige Qualifikation für die EM in Serbien..

Die Brand-Truppe feierte erst sich. Anschließend feierte sich auch die vorzeitige Qualifikation für die EM in Serbien..

(Foto: dpa)

Die deutschen Handballer haben in Innsbruck zweimal Grund zum Jubeln: Erst über den Sieg gegen Österreich, dann über die vorzeitige EM-Qualifikation. Dank gewonnener direkter Vergleiche geht die komplizierte Rechnung unerwartet früh auf. Der ewige Heiner Brand kann nun beruhigt als Bundestrainer abtreten.

Als die Spieler ihren Sieg mit einem ausgelassenen Tanz feierten, rechneten die Experten und sorgten für zusätzlichen Jubel im deutschen Handball-Lager. Durch den 28:20 (15:8)-Erfolg gegen Österreich am Mittwochabend in Innsbruck ist das Team des scheidenden Bundestrainers Heiner Brand vorzeitig für die EM 2012 in Serbien qualifiziert. "Da bin ich sehr froh. Das gibt mir die Möglichkeit, beruhigt abzutreten", sagte er erleichtert. Die deutschen Handballer hatten sich in Innsbruck zwar einiges ausgerechnet, aber keineswegs die vorzeitige Qualifikation für die EM. "Ist das so?" fragte Brand ungläubig, als er die Nachricht von dem Erfolg bekam.

Grund für die frohe Kunde ist die Handball-Arithmetik: Der neue Tabellenführer in der Gruppe 5 kann vor dem letzten Spieltag nicht mehr auf den dritten Platz zurückfallen, weil die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die direkten Vergleiche mit Österreich (26:26, 28:20) und Island (31:36, 39:28) gewonnen hat. Beide Teams spielen zudem am Sonntag gegeneinander.

Hens gibt den Führungsspieler

Türhüter Heinevetter rettet.

Türhüter Heinevetter rettet.

(Foto: REUTERS)

"Wir haben keine Rechenspielchen vorher gemacht. Es ging nur darum, dass wir mindestens einen Punkt holen mussten, um überhaupt noch eine Chance zu haben. Über andere Konstellationen haben wir gar nicht gesprochen", gab der Bundestrainer zu. Bei einer Niederlage hätte das erste EM-Aus in der Geschichte gedroht. "Wir waren heiß und wollten unbedingt zur EM. Jetzt bin ich froh, dass wir es geschafft haben", bekannte Pascal Hens.

Der Kapitän war vor 8000 Zuschauern in der ausverkauften Olympiahalle mit sechs Treffern bester deutscher Werfer und kämpferisches Vorbild. "Wir haben nicht für den Trainer gespielt, weil er aufhört, sondern für uns, weil wir unbedingt zu dem Turnier wollten", sagte der Hamburger.

"Möchte zum Abschied gern gewinnen"

Während Island und Österreich den zweiten EM-Teilnehmer der Gruppe ausspielen, kann es die deutsche Mannschaft zum Abschied von Brand als Bundestrainer locker angehen lassen. Die Partie am Sonntag (15.15 Uhr/ZDF) in Trier gegen den punktlosen Außenseiter Lettland hat nur noch statistische Bedeutung. "Wir spielen grundsätzlich mit der stärkstmöglichen Mannschaft. Das sind wir den Zuschauern schuldig, auch wenn wir qualifiziert sind. Aber wir wollen uns ja auch nicht blamieren", sagte der Bundestrainer und äußerte auch gleich noch einen Wunsch: "Ich möchte zum Abschied gern gewinnen."

Ganz nach seinem Geschmack: Brands vorletzter Einsatz als Bundestrainer ist geglückt.

Ganz nach seinem Geschmack: Brands vorletzter Einsatz als Bundestrainer ist geglückt.

(Foto: REUTERS)

Dennoch werden in Trier wohl einige Leistungsträger aussetzen oder nur geringe Einsatzzeiten haben. Spielmacher Michael Kraus, der sich mit einem angebrochenen Wadenbeinköpfchen durch die Partie quälte und vier wichtige Tore warf, würde sich gern schonen. "Wir haben es ohne Spritze probiert und bei jeder Aktion habe ich gedacht, mein Bein fault ab. Es hat sich zwar gelohnt, aber ich glaube nicht, dass es noch mal geht", sagte der Hamburger.

Mit der feststehenden EM-Teilnahme hat der DHB nun auch wieder Planungssicherheit. Vom 15. bis 29. Januar 2012 will sich die deutsche Mannschaft einen von drei freien Plätzen für ein Olympia-Qualifikationsturnier sichern. Diese Aufgabe muss dann der neue Bundestrainer bewältigen, der mit großer Wahrscheinlichkeit Brands bisheriger Co-Trainer Martin Heuberger sein wird. Derzeit werden noch Detailfragen geklärt. "Der Vertrag wird unterschrieben, wenn er fertig ist. Das ist er noch nicht. Ich denke, in der Woche nach dem Spiel in Trier werden wir das wohl schaffen", sagte Verbandspräsident Ulrich Strombach.

Quelle: ntv.de, dpa

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