Krawietz/Mies trennen sich Das Ende eines deutschen Tennis-Märchens
08.11.2022, 15:30 Uhr
Andreas Mies und Kevin Krawietz werden künftig nicht mehr zusammen spielen.
(Foto: imago images/Xinhua)
Kevin Krawietz und Andreas Mies sind das erfolgreichste deutsche Tennisduo der jüngeren Geschichte, die beiden gewinnen völlig überraschend zweimal die French Open. Nun aber gehen beide getrennte Wege - und hoffen, sich künftig nicht allzu oft zu begegnen. Zumindest sportlich.
Das erfolgreiche deutsche Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies geht künftig getrennte Wege. Einen Tag nach dem verlorenen Halbfinale beim Masters-Turnier in Paris und damit dem verbundenen Verpassen des ATP Finals in Turin gaben der 32 Jahre alte Mies und sein zwei Jahre jüngerer Partner am Sonntag die Trennung bekannt. "Nach 4 unvergesslichen Jahren ist nun die Zeit gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen", schrieb Mies auf Instagram. Er werde im neuen Jahr in Australien mit John Peers (Australien) an den Start gehen, Krawietz habe sich entschieden, künftig mit Tim Pütz (Frankfurt/Main) den Weg weiterzugehen.
"Unsere Reise geht dieses Jahr zu Ende. Schwer in Worte zu fassen, was alles passiert ist", schrieb Kevin Krawietz ebenfalls auf Instagram. Die Entscheidung sei von ihm ausgegangen, sagte Krawietz. "Ich hatte das Gefühl, dass ich einen neuen Impuls brauche", erklärte Krawietz, dem die Entscheidung "sehr schwer gefallen" sei. "Es war ein bisschen wie Schluss machen, kein schönes Gefühl."
Krawietz/Mies hatten 2019 und 2020 jeweils die French Open gewonnen. Beide hätten als kleine Jungs davon geträumt, den Matchball zu verwandeln und mal einen großen Pokal in die Höhe zu strecken. "Dass es dieser von @rolandgarros wird und das gleich zwei Mal hintereinander, überstieg unsere Vorstellungskraft", schrieb Mies. In diesem Jahr war das Doppel bei den Grand-Slam-Turnieren in Australien (Achtelfinale), den French Open (1. Runde) und den US Open (2. Runde) früh ausgeschieden und hatte lediglich in Wimbledon das Viertelfinale erreicht.
"Eine innige Freundschaft"
"Wir haben uns gegenseitig geholfen, (fast) alle Träume und Ziele zu verwirklichen und dabei Siege zusammen gefeiert und Niederlagen verarbeitet", schrieb Mies nun. Seit dem ersten gemeinsamen Turnier 2017 sei "eine erfolgreiche Partnerschaft und noch wichtiger: Eine innige Freundschaft" entstanden. "Das, was wir zusammen erreicht haben, kann uns keiner mehr nehmen." Und Krawietz verabschiedete sich mit: "Viel Erfolg Bro in deiner nächsten Saison und ich hoffe auf nicht zu viele Begegnungen wenn dann nur im Finale."
Im Davis Cup spielen Krawietz und Pütz bereits überaus erfolgreich zusammen: In der Gruppenphase im September in Hamburg gewannen die beiden alle ihre drei Partien und sorgten dabei jeweils für das entscheidende 2:1 gegen Frankreich, Belgien und Australien - und sicherten dem deutschen Team damit die Teilnahme an der Finalrunde. Auch im Viertelfinale gegen Kanada am 24. November in Malaga wird das Duo wieder gemeinsam auf dem Platz stehen. In ihren acht gemeinsamen Matches für Deutschland blieben Krawietz/Pütz ungeschlagen.
Gemeinsam mit Pütz hat sich Krawietz nun weitere Grand-Slam-Titel zum Ziel gesetzt: "Klar traue ich uns zu, dass wir Grand Slams gewinnen können. Sonst hätte ich die Entscheidung so nicht getroffen", sagte Krawietz am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz. "Ich glaube daran, dass wir eines der besten Teams werden können", sagte der 30-Jährige. Der Hesse Pütz ist zwar die Nummer acht der Doppel-Weltrangliste, wartet aber noch auf einen Grand-Slam-Erfolg.
Quelle: ntv.de, ter/dpa