Einmal WM-Silber, einmal Bronze Deutsche Beacher "sind Weltklasse"
07.07.2013, 20:07 Uhr
Karla Borger (r.) and Britta Büthe waren mit dem ersten europäischen Finaleinzug bei den Frauen die Sensation der WM.
(Foto: dpa)
Die Bilanz der deutschen Beachvolleyballer bei der WM kann sich sehen lassen. In Abwesenheit von Olympiasieger Julius Brink springen andere in die Bresche - und gewinnen gleich zweimal Edelmetall. WM-Silber bei den Frauen ist sogar eine europäische Premiere.
Ein Jahr nach dem Olympiagold von Julius Brink und Jonas Reckermann haben die deutschen Beachvolleyballer bei der WM in Stare Jablonki erneut fur Furore gesorgt. Nachdem das Überraschungs-Duo Karla Borger/Britta Büthe am Samstag sensationell Silber geholt hatte, veredelten die deutschen Meister Jonathan Erdmann/Kay Matysik ihre ausgezeichneten Leistungen mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Im "kleinen Finale" bezwangen die Berliner die Titelverteidiger und Olympia-Zweiten Emanuel Rego/Alison Cerutti (Brasilien) mit 2:0 (21:17, 21:19).
"Es ist phantastisch, was unsere Beachvolleyballerinnen und -volleyballer in Stare Jablonki geleistet haben. Der deutsche Beachvolleyballsport ist auch nach dem Olympiagold von Brink/Reckermann absolute Weltklasse", sagte Thomas Krohne, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV).
"Perfekte Tage" mit unheimlich viel Spaß
Lob gab es auch von Volleyball-Bundestrainer Vital Heynen: "Das, was in den letzten anderthalb Jahren passiert, zeigt, dass der deutsche Volleyball in allen Bereichen im internationalen Level mit dabei ist. Erst das Olympiagold der Männer, nun WM-Silber für eine junge deutsche Mannschaft mit Mädchen Anfang 20 Jahre. Die haben Zukunft, Deutschland hat Zukunft. Ein unglaublicher Erfolg."
Den Schlusspunkt einer erfreulichen Woche markierten Erdmann/Matysik mit dem Bronze-Gewinn. "Ich finde dafür keine Worte, es ist einfach fantastisch", sagte Matysik. Sein Partner sprach von "perfekten Tagen, die unheimlich Spaß gemacht haben." Ohne Satzverlust war das Duo ins Halbfinale eingezogen, nach der eigenen Angaben zufolge "schlechtesten Leistung" (Erdmann) des Turniers scheiterten sie dort an den Niederländern Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen (0:2). Im Spiel um Bronze besaßen die Deutschen gegen die Südamerikaner in den entscheidenden Phasen die besseren Nerven.
Es geht auch ohne Brink
In Abwesenheit von Olympiasieger Brink, der aufgrund einer Verletzung fehlte, sorgten Borger/Büthe in Stare Jablonki für ein weiteres Beachvolleyball-Märchen, auch wenn ihnen die Krönung letztlich verwehrt blieb. Bisher war Brink an allen drei WM-Medaillen für Deutschland beteiligt, zuletzt holte er 2009 Gold und 2011 Bronze mit seinem langjährigen Partner Jonas Reckermann.

Das Damenduo Borger/Büthe nimmt neben WM-Silber lauter unglaubliche Erinnerungen mit heim.
(Foto: dpa)
Den Stuttgarterinnen Borger/Büthe, die bei den Frauen als erste Europäer überhaupt in einem WM-Finale standen, blieb nach einem beeindruckenden Lauf der ganz große Wurf noch verwehrt. "Es sah nur so aus, als wären wir die Coolsten der Welt, es war anders", sagte Borger. Eine Woche lang hat das neue Nationalteam bei seinem Debüt auf der ganz großen Bühne die Zuschauer begeistert und die Konkurrenz das Fürchten gelehrt.
"Sobald ich die Augen zumache, sehe ich wieder einzelne Ballsituationen oder höre, wie die fantastische Menge im Stadion mitgeht. Wie in einem Film", sagte Borger am Flughafen Warschau. "Wir haben nur gegen das beste Team der Welt verloren. Wir können noch dazulernen und es das nächste Mal wieder versuchen", so Büthe nach dem hochdramatischen 1:2 im Finale gegen das chinesische Topduo Xi Zhang/Xue Chen. Dabei hatte das deutsche Duo sogar einen Matchball.
Quelle: ntv.de, sid