Sport

Umstrittene Äußerung eines Offiziellen Fifa: Weniger Demokratie ist besser

Der Fußball-Weltverband Fifa steht oft im Zwielicht: Korrupt sollen seine Bosse sein, intransparent ihre Entscheidungen. Nun spielt der Generalsekretär einen Steilpass in die Sturmspitze der Kritiker. Er meint: Demokratie stört bei der Planung einer Fußball-WM.

Bei der Besichtigung eines WM-Stadions in Brasilien: Jérôme Valcke.

Bei der Besichtigung eines WM-Stadions in Brasilien: Jérôme Valcke.

(Foto: REUTERS)

Der Generalsekretär des Fußball-Weltverbandes Fifa, Jérôme Valcke, hat mit einer höchst umstrittenen Äußerung Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker gegossen. Stabile Demokratieverhältnisse in einem Land bezeichnete er während einer Konferenz als Hindernis für die Planung einer Fußball-Weltmeisterschaft.

Wörtlich sagte Falcke während einer Konferenz: "Das mag jetzt vielleicht verrückt klingen, aber manchmal ist weniger Demokratie bei der Planung einer WM besser. Wenn es ein starkes Staatsoberhaupt mit Entscheidungsgewalt gibt, vielleicht wie Putin sie 2018 hat, ist es für uns Organisatoren leichter als etwa in Ländern wie Deutschland, in denen auf verschiedenen Ebenen verhandelt werden muss." In Deutschland wurde die WM 2006 ausgetragen, 2018 findet das Turnier in Russland statt.

Auch in Brasilien habe die politische Struktur Probleme  bereitet. "Es gibt verschiedene Personen, Bewegungen und Interessen und es ist es durchaus schwierig, in diesem Rahmen eine WM zu organisieren", sagte Valcke. Die besten Nationalteams der Welt spielen kommendes Jahr in Brasilien.

Fifa-Präsident Sepp Blatter versuchte dem Verband unterdessen einen möglichst bunten Anstrich zu geben. Um die Fifa zu erklären sagte er: "Wir sind konservativ wie Katholiken, wenn es darum geht, die Regeln des Spiels zu ändern. Betrachtet man den Markt, sind wir liberal. Wenn es um die Verteilung der Gelder geht, sind wir wie (Karl) Marx und (Friedrich) Engels. 70 Prozent der gesamten  Einnahmen werden für Entwicklungsprogramme an die Nationalverbände verteilt."

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

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