Sport

Spritz-Tour bei ARD und ZDF Franke fordert Ausstieg

Der Heidelberger Dopingfahnder Werner Franke hat ARD und ZDF angesichts des zweiten Epo-Dopingfalls bei der Tour de France aufgefordert, ihre Übertragungen aus Frankreich einzustellen. "ARD und ZDF benutzen auch meine Gebühren, um kriminelle Dinge zu übertragen", sagte der Professor der "Süddeutschen Zeitung".

Nach seiner Einschätzung werde auch in diesem Jahr bei der Tour flächendeckend gedopt. Vor allem Wachtumshormone florierten, beim Epo-Doping werde dauerhaft mit kleinen Dosen ein erhöhter Hämatokritwert oben gehalten, vermutet Franke. Mit dieser Masche würden auch die Tests zum neuen Biologischen Pass des Weltverbandes UCI umgangen.

Dass nach Manuel Beltran mit Moises Duenas Nevado ein zweiter Spanier positiv auf Epo getestet sei, erklärt sich Franke mit den Folgen der Puerto-Affäre um den Madrider Arzt Fuentes: "Den Spaniern ist eben mit Fuentes' Doktoren für ihr Doping das Hightech-Zentrum weggebrochen."

Vertrauensbonus?

Nach Bekanntwerden des ersten Dopingfalls hatte die ARD einen Tour-Ausstieg abgelehnt. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir auch nach einem ersten, zweiten oder dritten Dopingfall keinen Grund haben, unser Konzept zu ändern", sagte der Sprecher des ARD-Tour-Teams, Rolf-Dieter Ganz, der "Welt am Sonntag". Nur wenn ein System hinter Dopingfällen erkennbar sei, käme ein Ausstieg aus der Live-Übertragung in Frage.

Der Fall Beltran zeige jedoch, dass das Kontrollsystem zu funktionieren scheine, urteilte Ganz: "Den Vertrauensbonus, den wir von ARD und ZDF der Tour de France gegeben haben, scheint eingelöst zu werden."

Quelle: ntv.de

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