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Füchse großer Gewinner des Tages Handball-Titelkampf wird immer dramatischer

Mathias Gidsel war wieder bester Torschütze seines Teams.

Mathias Gidsel war wieder bester Torschütze seines Teams.

(Foto: picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS)

In der Handball-Bundesliga spitzt sich das Titelrennen immer weiter zu, die Spitze ist so groß wie noch nie - und wahnsinnig eng beieinander. Die Füchse Berlin sind der Gewinner des Spieltags.

Das Titelrennen in der Handball-Bundesliga (HBL) wird noch enger. Die TSV Hannover-Burgdorf nutzte die Gunst der Stunde nicht und schlug völlig überraschend nur wenig Kapital aus der Niederlage der MT Melsungen. Beim 33:33 (20:17) beim Abstiegskandidaten HC Erlangen verspielten die Recken, die vor dem Spieltag noch auf Platz zwei lagen, in der Schlussminute den Sieg und verpassten damit die Chance, nach Punkten zum Spitzenreiter aus Hessen aufzuschließen.

Die Hausherren hatten erst unter der Woche eine kuriose Personalentscheidung getroffen: Nach dem Rauswurf von Handball-Legende Martin Schwalb bekam dessen Vorgänger Johannes Sellin wieder die Verantwortung für den Kampf um den Klassenerhalt übertragen. Der Europameister von 2016 war in der Hinrunde noch wegen anhaltenden Misserfolgs in die zweite Reihe verbannt worden. Nun startete er mit einem Sensations-(Teil)erfolg in seine neue Mission. Maciej Gebala hatte 31 Sekunden vor Schluss zum ersten Mal seit Mitte der ersten Halbzeit wieder für Erlangen ausgeglichen, Torwart Dario Quenstedt hielt mit einer Parade Augenblicke vor der Schlusssirene den Punkt fest.

Flensburg schlägt den Primus

Die Füchse Berlin profitierten von der Punkteteilung in Erlangen. Im Auswärtsspiel gegen den SC DHfK Leipzig siegten die Füchse 33:30 (15:15) und zogen bei gleicher Punktzahl dank der besseren Tordifferenz an Hannover vorbei. Die Hauptstädter gewannen nach einer Leistungssteigerung in Hälfte zwei, in der sie zwischenzeitlich auf acht Tore davongezogen waren. Bester Werfer bei den Berlinern war Ausnahmespieler Mathias Gidsel mit acht Toren, Leipzigs Nationalspieler Luca Witzke traf zehnmal.

"Wir sind happy, dass wir in Leipzig zwei Punkte geholt haben. Es war das erwartet knappe Spiel mit Derbycharakter", freute sich Füchse-Trainer Jaron Siewert. "Die Halle war voll, die Atmosphäre super. Wir haben durch eine Leistungssteigerung in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit gewonnen." Durch einen 9:2-Lauf waren die Füchse nach Wiederbeginn auf 24:17 enteilt, in den Schlussminuten kamen die Hausherren noch einmal bis auf zwei Tore heran, zu mehr reichte es nach dem desaströsen Start in den zweiten Abschnitt dann nicht mehr.

Durch die Ergebnisse des Spieltages haben mit Tabellenführer Melsunge, Hannover und Berlin gleich drei Teams die Meisterschaft noch in der eigenen Hand, für die es die erste in ihrer Vereinsgeschichte wäre. Auch Rekordmeister THW Kiel kann als Vierter aufgrund des Spielplans noch aus eigener Kraft den Sprung an die Spitze schaffen. Ligaprimus Melsungen hatte am Samstag mit 33:35 bei der SG Flensburg-Handewitt verloren. Dabei hatten die Norddeutschen unter der Woche zwei bittere Nackenschläge zu verkraften: Toptorschütze Simon Pytlick brach sich im European-League-Spiel gegen Fenix Toulouse den rechten Wurfarm, bei Rückraumkollege Kay Smits wurden bei einem Check im Nachgang seiner erstmals 2023 diagnostizierten Herzmuskelentzündung "einige Werte" festgestellt, die "Grund zu weiterführenden Untersuchungen" sind.

Die Top Fünf der Tabelle liegen 13 Spieltage vor Saisonende jedoch lediglich vier Punkte auseinander. Titelverteidiger SC Magdeburg auf Rang sechs ist nach einem 25:15 (13:7)-Sieg gegen das punktlose Schlusslicht 1. VfL Potsdam mit 27:9 Punkten ebenfalls noch im Rennen - und hat zudem noch drei Spiele in der Hinterhand.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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